"Unsere Volkswirte gehen davon aus, dass die Fed die Zinserhöhung verschieben wird, um die Risiken für die Konjunktur nach den jüngsten Kursturbulenzen zu analysieren", schrieben die Experten der Barclays Bank in einem Kommentar. US-Notenbankchefin Janet Yellen werde sicher betonen, dass das Thema auf allen folgenden Sitzungen auf die Tagesordnung komme. Wegen der geringen Inflation und einer möglichen Abkühlung der Weltwirtschaft sei aber frühestens im März 2016 mit der US-Zinswende zu rechnen, betonten die Analysten.
Vor diesem Hintergrund rückten die US-Inflationsdaten, die am Nachmittag (MESZ) auf der Agenda stehen, in den Fokus. Von Reuters befragte Analysten sagten für August stagnierende Preise voraus. Die Experten der Essener National-Bank sahen darin aber kein Argument für eine Verschiebung der Zinserhöhung. "Sie sind nämlich durch Sondereffekte verzerrt. Die Fed-Vertreter werden durch solche Entwicklungen sicher hindurch schauen."
Am Devisenmarkt hielten sich unterdessen die Wetten, ob die Zinswende nun am Donnerstag kommt oder nicht, die Waage. Dagegen signalisierten die Terminmärkte, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verschiebung bei mehr als 70 Prozent liege, sagte Analyst Ben Le Brun vom Onlinebroker OptionsXpress. Der Euro kostete mit 1,1256 Dollar ungefähr so viel wie zum New Yorker Vortagesschluss. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, stagnierte ebenfalls und notierte bei 154,08 Punkten.
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GEWINNWARNUNG SORGT FÜR KURSSTURZ BEI DEUTZ
Bei den deutschen Aktienwerten sorgte der knapp 30-prozentige Kursrutsch von Deutz für Aufsehen. Das ist der größte Absturz seit der Beinahe-Pleite vor knapp 20 Jahren. Am Vorabend hatte der Motorenbauer wegen einer schwächelnden Nachfrage seine Ergebnisziele gekappt. Da das Unternehmen zudem seine Prognosen für 2016 zurückgezogen habe, könne nicht mit einer baldigen Erholung der Aktie gerechnet werden, betonte ein Börsianer.
Kräftig zulegen konnten dagegen die europäischen Luxusgüter-Hersteller. Sie erhielten Auftrieb von einem überraschend starken Umsatzplus bei Richemont. Der Schweizer Konzern konnte bei seinen Kunden mit Schmuck der Marke Cartier oder edlen IWC-Uhren punkten. Daraufhin legten die Konkurrenten Burberry, LVMH, Kering, Salvatore Ferragamo, Moncler und Luxottica bis zu 4,4 Prozent zu. Richemont gewannen in Zürich knapp sieben Prozent. (
Reuters