Mitte vergangenen Jahres entwickelte der Finanzen Verlag, in dem €uro am Sonntag erscheint, einen Index für Europäische Übernahmekandidaten. Ähnlich wie beim erfolgreichen Vorgängerprodukt mit deutschen Übernahmekandidaten besteht das Portfolio aus 20 Aktien, die einmal im Quartal wieder gleichgewichtet werden. Gegebenenfalls werden auch einzelne Werte ausgetauscht, etwa weil sie unter den Mindestbörsenwert von 200 Millionen Euro gefallen sind. Der Dienstleister Solactive berechnet auf das Portfolio einen Index. Unicredit sorgt mit dem Zertifikat dafür, dass dieser für Privatanleger kostengünstig handelbar ist.
Bisher hat der Index noch keine großen Sprünge geschafft. Zwar konnten sich einige Werte wie die Aktie der Onlineapotheke Zur Rose sehr gut entwickeln. Die mehr zyklischen Bestandteile des Portfolios haben aber stärker gelitten. Gut 15 Monate nach der Auflegung notiert der Index in der Nähe des Startniveaus. Dabei konnte das März-Tief relativ schnell wieder aufgeholt werden. Den noch am besten vergleichbaren Euro-Stoxx-600-Index hat der European M & A bisher nur leicht schlagen können.
Weil aber die Übernahmetätigkeit dank billigem Geld zunehmen sollte und die Aktien weit unter einem potenziellen Wert einer Übernahme notieren, ist die Saat für eine gegenüber dem Vergleichsindex deutlich bessere Entwicklung gelegt.