Letztlich war es eine lohnende Beteiligung für CVC: Mit dem Verkauf von Evonik-Aktien erlöste die Beteiligungsfirma nach Reuters-Berechnungen gut 3,5 Milliarden Euro, gezahlt hatte sie 2,4 Milliarden Euro.
"CVC hat Evonik von Anfang an partnerschaftlich begleitet", sagte eine Konzernsprecherin am Mittwoch in Essen. "Dabei war das Engagement immer ein Engagement auf Zeit." Evonik wird an der Börse mit zwölf Milliarden Euro bewertet und ist im Nebenwerteindex MDax gelistet.
CVC war in der Hoffnung auf einen schnellen Börsengang von Evonik eingestiegen, doch der Plan wurde zur Hängepartie. Denn die RAG-Stiftung veranschlagte den Wert von Evonik höher als viele Investoren zu zahlen bereit waren. Schließlich schaffte es Evonik im Frühjahr 2013 mit einem Trick an die Börse - CVC und die Stiftung brachten einen Großteil der Papiere bereits vorab mit einem Rabatt bei Staatsfonds und anderen Großanlegern unter.
Trotz aller Unkenrufe hat sich das Engagement für CVC am Ende gelohnt: Finanzkreisen zufolge hat der Finanzinvestor den Eigenkapitaleinsatz mehr als verdoppelt. Er hatte - wie in der Branche üblich - einen Teil des Kaufpreises auf Kredit finanziert. Im vergangenen Jahr hatte CVC fast jede Möglichkeit genutzt, seine Beteiligung abzubauen, nachdem das Geschäft von Evonik gut lief. In vier Schritten warf die Beteiligungsfirma Evonik-Aktien für insgesamt zwei Milliarden Euro auf den Markt.
Das letzte Paket von 4,2 Prozent verkaufte CVC nun mit 25,50 Euro je Aktie sogar unter dem Ausgabepreis beim Börsengang. Die institutionellen Investoren bekamen die 19,8 Millionen Aktien mit einen Abschlag von 5,5 Prozent zum Schlusskurs vom Dienstag. Am Mittwoch erholten sich die Papiere leicht auf 25,87 Euro. Parallel dazu kaufte CVC eine 2013 begebene Umtauschanleihe auf Evonik-Aktien zurück, mit der der Investor einen Teil des Erlöses aus dem Ausstieg vorab vereinnahmt hatte. Sie wäre noch bis 2018 gelaufen.
Die RAG-Stiftung hält weiterhin knapp 68 Prozent an Evonik und will den Anteil "auf absehbare Zeit" auch nicht reduzieren. Langfristig soll er jedoch auf 25,1 Prozent abschmelzen. Die Stiftung, die inzwischen ein Vermögen von knapp 16 Milliarden Euro aufgebaut hat, soll von 2019 an für die Folgekosten des auslaufenden deutschen Steinkohle-Bergbaus aufkommen. Die verbliebenen Steinkohlezechen sind unter ihrem Dach gebündelt.
Reuters