Dem Spezialchemiekonzern Evonik machen Preisrückgänge für wichtige Produkte wie Zusatzstoffe für Tierfutter weiter zu schaffen. Der Umsatz sei im ersten Quartal um neun Prozent auf 3,106 Milliarden Euro gesunken, der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) brach um 13 Prozent auf 565 Millionen Euro ein, wie der Essener Konzern am Mittwoch mitteilte. Evonik-Aktien legten trotzdem um zeitweise bis zu zwei Prozent zu. Denn das Minus beim operativen Gewinn fiel nicht so stark aus wie von Experten befürchtet: Analysten hatten mit einem bereinigten Ebitda von 551 Millionen Euro gerechnet.

Die Kunden zahlen weniger als noch 2015 für Zusatzstoffe der Tiernahrung, die etwa in der Hühnermast zum Einsatz kommen. "Während die Nachfrage nach Evonik-Produkten insgesamt stabil blieb, gingen die Verkaufspreise um sieben Prozentpunkte zurück", beklagte der Konzern. Analysten hatten zuletzt die Abhängigkeit der Essener von ihrer Tierfutter-Sparte kritisiert, die den Löwenanteil der Gewinne einfährt und vor allem in Asien expandiert. Konzernchef Klaus Engel hält nach Zukäufen Ausschau, um Evonik auf eine breitere Basis zu stellen. Doch werde es keine Übernahmen um jeden Preis geben, bekräftigte er erneut: Der Konzern stehe nicht unter Druck.

Im Gesamtjahr erwartet Evonik weiter Rückgänge beim operativen Ertrag und beim Umsatz. Das bereinigte Ebitda werde voraussichtlich auf zwei bis 2,2 Milliarden Euro sinken nach 2,465 Milliarden im Jahr zuvor.

Reuters