2019 werde "sicher kein einfaches Jahr", sagte Konzernchef Christian Kullmann am Dienstag. Evonik erwarte im laufenden Jahr ein bereinigtes Ebitda, das "auf dem Niveau von 2018 oder leicht darunter liegen wird". Das gelte auch für den Umsatz. Evonik könne sich der weltwirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen, erläuterte Kullmann.

Die Evonik-Aktien knüpften im frühen Handel mit einem Sprung auf den höchsten Stand seit Mitte November an ihre jüngste Erholung an. Zuletzt führten sie den Index der mittelgroßen Werte MDax mit einem Plus von 4,65 Prozent auf 26,74 Euro an.

Im vergangenen Jahr konnte der Essener Konzern auch dank seiner Übernahmen Umsatz und operatives Ergebnis steigern. Das bereinigte Ebitda legte 2018 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zu, die Erlöse kletterten um vier Prozent auf 15 Milliarden Euro. Der Konzern lag damit im Rahmen der Erwartungen des Marktes. Die Anteilseigner rund um die RAG-Stiftung sollen für 2018 eine unveränderte Dividende von 1,15 Euro je Aktie erhalten. Analysten hatten hier indes mit 1,17 Euro je Anteilsschein gerechnet.

Evonik habe mit dem Verkauf des Methacrylat-Geschäfts "das Profil unseres Portfolios weiter in Richtung Spezialchemie geschärft", betonte Kullmann. Er halte an dem Ziel fest, Evonik zum besten Spezialchemiekonzern der Welt zu machen: "Dafür legen wir die Grundlagen." Der Verbund rund um das Plexiglas-Geschäft mit rund 3900 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro soll im dritten Quartal 2019 an Advent gehen. Evonik will die Einnahmen auch für die Finanzierung des US-Zukaufs PeroxyChem nutzen.

Die Essener waren in der Vergangenheit auf Einkaufstour gegangen. Sie hatten 2017 für 630 Millionen Dollar das Silica-Geschäft des US-Konzerns JM Huber übernommen. Evonik hatte zuvor zudem eine Sparte des US-Konzerns Air Products für rund 3,8 Milliarden Dollar gekauft. Zuletzt hatte Evonik im November die Übernahme des US-Unternehmens PeroxyChem verkündet.

rtr