Die Hamburger erhielten im ersten Halbjahr unter anderem eine erfolgsabhängige Zahlung des Schweizer Pharmakonzerns Roche. Evotec forscht mit dem Pharmariesen an Biomarkern, mit denen sich die Wirksamkeit von Krebsmitteln besser vorhersagen lassen. Auch die Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim trug Früchte: Eine Substanz zur Behandlung von Atemwegserkrankungen schaffte den Sprung in die vorklinische Entwicklung. Evotec steckte zwischen Januar und Juni 30 Prozent mehr in seine Forschung als noch vor einem Jahr. Unter dem Strich blieb daher ein Halbjahresverlust von 4,4 Millionen Euro nach einem Minus von 4,6 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Das 1993 gegründete Biotech-Unternehmen ist auf die Arzneiforschung im frühen Stadium spezialisiert. Einen Teil seiner Einnahmen erzielt das TecDax-Unternehmen mit Meilensteinzahlungen, die die Kooperationspartner bei Forschungserfolgen und -fortschritten zahlen. Für das Gesamtjahr 2014 erwartet Evotec-Chef Lanthaler wie bisher einen prozentual hohen einstelligen Umsatzzuwachs. Dabei sind Meilensteinzahlungen, Abschlagszahlungen und Lizenzgelder noch nicht eingerechnet. Evotec rechnet zudem mit einem bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) auf Vorjahresniveau. 2013 waren es 10,4 Millionen Euro.
rtr
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Einschätzung der Redaktion
Übernahmegerüchte hatten die Evotec-Aktie Ende Juli nach oben geschoben. Inzwischen ist dieser Effekt verpufft. Auch die Quartalszahlen - bei Biotech-Firmen eher zweitrangig - haben keine neuen Impulse gegeben. Charttechnisch bleibt die Aktie spannend: Eine recht starke Unterstützung bei 3,40 bietet Halt. Risikofreudige Anleger setzen auf eine Erholung. Als Stopp bieten sich Kurse um 3,20 Euro an.
Sven Parplies