Bereits im dritten Quartal 2017 steigerte Evotec die Umsätze um gut 40 Prozent auf 171 Mio. Euro. Die ersten neun Monate des Jahres liefen so gut wie nie, unter dem Strich beste Aussichten für eine starke Gesamtjahresbilanz. Analysten rechnen für 2017 mit einem Gewinn je Aktie von 0,26 Euro, nach 0,20 Euro in 2016. Für das laufende Jahr liegen die Prognosen bei 0,32 Euro, was zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 45 führt.
Win-win-Situation
Ein Schnäppchen ist das TecDAX-Mitglied somit nicht, weder im Vergleich zum Gesamtjahr noch zur eigenen, langjährigen KGV-Historie. Auf der anderen Seite können sich aber auch die Perspektiven sehen lassen: Die Übernahme der US-Firma Aptuit wirkt sich vor allem auf die Wertschöpfungskette positiv aus: Evotec kann künftig seine Kunden bei allen Schritten der Wirkstoffforschung und -entwicklung bis vor den Eintritt in klinische Studien unterstützen. Mit der Wirkstoffsuche über Evotec können Misserfolge früher gefunden werden, Kunden somit viel Geld sparen. Für die Hamburger entfällt wiederum das Risiko der eigenen Wirkstoffsuche. Richtig ist aber auch, dass der Zukauf von rund 300 Mio. Dollar zunächst auf die Marge drückt.
Dem stehen Meilensteinzahlungen bei den Eigenentwicklungen gegenüber, die in den kommenden Wochen und Monaten zu erwarten sind. Zudem liefert das Unternehmen immer wieder neue Fantasie durch Kooperationen. Erst kürzlich sorgte eine Partnerschaft mit MaRS Innovation für gute Stimmung. Zusammen sollen Substanzen zur Behandlung der seltenen aber schweren entzündlichen Hauterkrankung "Netherton-Syndrom" sowie der häufiger auftretenden Krankheit atopische Dermatitis (Neurodermitis) entwickelt werden.
Stabile Seitwärtslage
Der Blick auf den Chart erscheint im Vergleich zur spannenden operativen Entwicklung langweilig. Eher untypisch für eine Biotech-Aktie pendelt der Kurs seit Wochen im Bereich um 14 Euro und damit um die 200-Tage-Linie seitwärts. Vorerst dürfte sich daran kaum etwas ändern. Technisch ist der Wert auf der Unterseite bei 11,30 Euro gut unterstützt, nach oben zeigt der Chart zwischen 16,80 bis 18 Euro einige Verkaufszonen.
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Inzwischen dürfte ein Großteil der guten fundamentalen Aussichten eingepreist sein, die Aktie ist daher solide auf der Unterseite abgesichert und bietet wenig Fantasie Richtung Norden. Dies würde sich nur ändern, wenn Evotec ins Visier von Käufern geraten würde oder wie zuletzt im Herbst vergangenen Jahres Hedgefonds neue Attacken einleiten.
Bleiben solche Überraschungen aus, spielt dies Inline-Optionsscheinen in die Karten. Passend zu den charttechnischen Marken bietet die WKN HW96JT ein starkes Chance-Risiko-Verhältnis für Spekulanten. Die kritische Schwelle auf der Unterseite liegt bei zehn Euro und damit deutlich unter der im Tageschart eingezeichneten Nachkaufzone bei gut elf Euro, an der es zuletzt mehrfach zu einer Erholung kam. Auf der Oberseite verläuft die Knock-out-Marke bei 18 Euro und somit über dem Jahreshoch von Ende Januar bei 17 Euro. Bleiben die Grenzen bis Mitte Juni unberührt, steigt der Inliner um 100 Prozent, was einer Maximalrendite von 340 Prozent p.a. entspricht. Je nach Kursentwicklung bietet es sich an, den Schein schon in einigen Wochen zu verkaufen und nicht auf die Maximalauszahlung von zehn Euro zu hoffen. Wie immer bei Inline-Optionsscheinen dürfen auch die Risiken nicht unterschätzt werden. Berührt Evotec eine Grenze (zehn oder 19 Euro), verfällt der Inliner wertlos.
Basiswert | Evotec |
---|---|
Kurs Basiswert |
13,63 |
Produkt | Inline-Optionsschein |
WKN | HW96JT |
Emittent | UniCredit |
Bewertungstag | 13.06.2018 |
Oberes Limit |
18 |
Unteres Limit | 10 |
Maximalrendite | 99% |
Maximalrendite p.a. |
340% |
Maximale Auszahlung |
10 EUR |