Ein starker Euro, ausbleibende Meilensteinzahlungen und höhere Abschreibungen - die ersten drei Monate waren für Evotec herausfordernd. Beim Umsatz trumpfte das im TecDAX gelistete Unternehmen zwar groß auf, verfehlte dafür aber ergebnisseitig die Erwartungen des Marktes. Immerhin stimmt der bestätigte Ausblick zuversichtlich, im weiteren Jahresverlauf sollte es zu einer Wachstumsbelebung kommen, die allerdings nicht mehr so dynamisch verlaufen dürfte wie 2017. Konkret wird ein Umsatzplus von mehr als 30 Prozent anvisiert, der Gewinn dürfte hingegen unter steigenden Forschungs- und Entwicklungskosten leiden.

Analysten reagierten zuletzt enttäuscht und revidierten ihre Gewinnprognosen nach unten. Die Konsensschätzungen liegen für 2019 bei 0,33 Euro je Aktie, Mitte April waren es noch 0,39 Euro. Ähnlich sehen die Projektionen für 2020 aus. Auf Basis der Erwartungen für das kommende Jahr liegt das KGV somit bei sportlichen 39. Nur wenige Papiere im TecDAX weisen einen höheren Faktor auf. Entsprechend groß ist daher das Risiko, sollte es zu Enttäuschungen kommen.

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Sonderstellung birgt Fantasie



Grundsätzlich ist die Story aber intakt: Die beiden Segmente EVT Execute und EVT Innovate ergänzen sich perfekt, ein weltweit einzigartiger Mix. Mit dem Bereich EVT Execute bieten die Hamburger hochwertige Lösungen im Bereich der Wirkstoffforschung an. Dabei werden alle Aktivitäten bis zur klinischen Entwicklung abgedeckt. Evotec kann so sehr gut seine breite Aufstellung in den Bereichen Neurowissenschaften, Diabetes und Diabetesfolgeerkrankungen, Schmerz und Entzündungskrankheiten, Onkologie und Infektionskrankheiten einbringen.

Diese einzigartige Positionierung bietet wiederum die Grundlage für die starke Pipeline mit mehr als 80 verpartnerten Programmen in klinischen, präklinischen und Forschungsphasen. Daraus resultieren wiederum Meilensteinzahlungen und Produktbeteiligungen. Evotec ist hier bereits stark aufgestellt, die Liste der Kooperationspartner wie Bayer, Sanofi, Pfizer und Celgene ist lang und mit großen, hochkarätigen Namen besetzt. Für das zweite Halbjahr wird zudem die vollständige Integration des US-Unternehmens Aptuit avisiert, aus der deutliche Synergieeffekte zu erwarten sind.

Vor diesem Hintergrund überraschen auch die jüngsten Reaktionen einiger Hedgefonds nicht. Seit dem März-Hoch büßte der Kurs um rund 25 Prozent ein, damit könnte die Wette der Leerverkäufer aufgegangen sein. BlueMountain Capital Management reduzierte vor wenigen Tagen das Short-Engagement auf 0,52 Prozent, ähnlich agierte AHL Partners. Aktuell summieren sich die Netto-Leerverkaufspositionen der Hedgefonds auf gut fünf Prozent der Evotec-Aktien.

Aus Chance-Risiko-Sicht ist die aktuelle Ausgangslage durchaus verlockend, dies zeigt auch der Blick auf den Kursverlauf. Nach der Verlustserie steht die Aktie mit knapp 13 Euro wieder im unteren Bereich einer seit etwa sieben Monaten bestehenden Seitwärtsspanne. Deren Grenze bei 11,30 Euro sichert den Kurs ab, während Richtung Norden die Luft ab 16/17 Euro dünn wird. Vorgelagert stellen ein frischer Abwärtstrend bei 13,40 Euro, der vom Monatsdurchschnitt (hellblau) verstärkt wird wie auch die seitwärts laufende 200-Tage-Mittelinie (violett) bei 15,30 Euro weitere Hürden dar.

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Empfehlung der Redaktion



Der Mix aus einem starken Geschäftsmodell auf der einen Seite und nicht mehr günstiger Bewertung sowie durchwachsenen Q1-Daten lässt auch von fundamentaler Seite zunächst eine Fortsetzung der Konsolidierungsbewegung erwarten. Mittel- bis langfristig sind die Chancen auf der Oberseite aber aufgeprägter, sofern die Konjunktur weiter stabil läuft. Für risikobereite Anleger bieten sich daher Inline-Optionsscheine an, um von einer möglichen Seitwärtsbewegung maximal zu profitieren.

In die engere Auswahl kommen Papiere, deren kritische Schwellen unterhalb der Unterstützung bei 11,30 Euro sowie nördlich der Barriere um 16/17 Euro liegen. Die WKN HX0P8W lässt mit Grenzen bei zehn und 18 Euro sogar noch etwas mehr Puffer, der Abstand liegt bei 20 und gut 40 Prozent. Bleibt Evotec bis zum Laufzeitende Mitte September 2018 in der Range, steigt der Schein um 130 Prozent oder 360 Prozent p.a. Wie immer bei Inline-Optionsscheinen sollten Anleger während der Laufzeit das Papier sehr eng verfolgen und nicht warten, bis die Maximalauszahlung erreicht ist. Gewinnmitnahmen bieten sich ab einem Kurs von acht bis neun Euro an.



Basiswert Evotec
Kurs
  Basiswert
12,56
Produkt Inline-Optionsschein
WKN HX0P8W
Emittent UniCredit
Bewertungstag 19.09.2018
Oberes
  Limit
18
Unteres Limit 10
Maximalrendite 130%
Maximalrendite
  p.a.
360%
Maximale
  Auszahlung
10 EUR