Der Aufsichtsrat habe beschlossen, der Hauptversammlung Gottschalk als neues Mitglied vorzuschlagen und ihn unmittelbar nach der Wahl zum Vorsitzenden zu ernennen.

Ursprünglich war Insidern zufolge geplant, dass der frühere Chef von HSBC Trinkaus & Burkhardt, Andreas Schmitz, die Nachfolge von Vetter antritt. Er legte sein Amt vergangene Woche jedoch überraschend nieder. Grund dafür ist Insidern zufolge, dass es gegen Schmitz bereits seit 2016 Ermittlungen gibt im Rahmen des "Cum-Ex"-Steuerskandals. Schmitz hat sich dazu nicht geäußert.

Gottschalk war 2018 im Alter von 66 Jahren bei der DZ Bank ausgeschieden. Als Aufsichtsratschef des Spitzeninstituts der Volks- und Raiffeisenbanken galt er als gut vernetzt in der Branche. Unter ihm hat es die DZ Bank geschafft, die mehrfach gescheiterte Fusion mit der Düsseldorfer WGZ Bank über die Bühne zu bekommen.

Bei der Commerzbank wartet jedoch nun kein leichter Job auf Gottschalk. Das Institut steckt in einem umfassenden Umbau. Weltweit sollen 10.000 Stellen wegfallen, in Deutschland ist jeder dritte Arbeitsplatz betroffen. Es werden Filialen dicht gemacht und das Auslandsnetz zusammengeschrumpft. Vorstandschef Manfred Knof will die Bank mit dem Umbau wieder nachhaltig in die schwarzen Zahlen bringen.

Auch für Schmitz soll zeitnah ein Nachfolger gefunden werden, wie die Commerzbank mitteilte. Dann werde kurzfristig ein neuer Termin für die verschobene Hauptversammlung bekannt gegeben. Das Aktionärstreffen hätte eigentlich am 5. Mai stattfinden sollen, wurde aber wegen des Rücktritts von Schmitz auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

rtr