Die schwächelnde Aktie verlässt den DAX Ende Februar. ETF-Anbieter müssen umschichten. Kommt es zu Turbulenzen?
Der Gasekonzern Linde verlässt Ende Februar den DAX und ist ab März nur noch an der New Yorker Börse notiert. Nicht zuletzt auch wegen der schwachen Performance der Linde-Aktie in den vergangenen Monaten verdichten sich die Anzeichen, dass der Abschied des wertvollsten DAX-Konzerns mit 154 Milliarden Euro Marktkapitalisierung und zehn Prozent Indexanteil nicht ganz reibungslos über die Bühne gehen könnte. Vor allem Anbieter von DAX-Indexfonds (ETF) müssen zum Austauschtermin am 27. Februar umschichten.
"Fonds haben bereits begonnen, Anteile zu verkaufen"
Warum Turbulenzen wahrscheinlicher geworden sind, erläutert Indexexperte Tom Koula von der Invesmtentbank Stifel gegenüber BÖRSE ONLINE: „Die europäischen Linde-Aktien haben seit der ersten Ankündigung des Delisting deutlich underperformed“, sagt Koula. So hätten die Linde-Aktien seit Oktober lediglich vier Prozent zugelegt, während der DAX insgesamt 29 Prozent kletterte. „Demnach wird es sicher Verkaufsdruck durch die ETFs beim tatsächlichen Delisting geben“, so Koula. Einige der Fonds hätten offensichtlich schon damit begonnen, ihre Anteile zu verkaufen.
Viele Anbieter von DAX-Indexfonds (ETF) wie iShares (Blackrock) oder Xtrackers (DWS) müssen dabei teils hunderte Millionen Euro schweren Positionen umschichten - und das möglichst zeitnah, dazu sind sie verpflichtet.
Die Deutsche Börse gibt übrigens heute (17.2.) nach Börsenschluss bekannt, wer der Nachfolger von Linde im DAX wird. Nach Einschätzung von Experten erfüllt die Commerzbank alle Aufnahmekriterien und dürfte zum 27. Februar als Nachfolger von Linde in den DAX einziehen. Die Commerzbank-Aktie hat seit Oktober mehr als 60 Prozent zugelegt.
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