Starke Kurseinbrüche haben in den vergangenen Monaten die Stimmung an den Märkten eingetrübt. Die gute Nachricht dabei: Im Gegenzug verbessern sich die Renditekonditionen bei Teilschutz-Zertifikaten. Dies gilt besonders für Expresspapiere. Motto: je höher das Risiko, desto größer der mögliche Gewinn.
Expresspapiere haben den großen Vorteil, dass man mit ihnen auch in schwächeren Börsenphasen ordentliche Gewinne erzielen kann. "Express" bedeutet, dass Anleger die Möglichkeit haben, Renditen möglichst schnell in reale Gewinne auf ihrem Konto umzuwandeln.
Bei diesen Papieren gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Rückzahlung: vorzeitige Fälligkeit vor dem Laufzeitende oder Endfälligkeit am Laufzeitende. Die Produkte haben eine festgelegte maximale Laufzeit und feste Stichtage für die möglichen Zahlungen. Damit ein Expresszertifikat tatsächlich einen schnellen Gewinn bringt, muss der Basiswert am Stichtag ein bestimmtes Kursniveau erreicht haben. In diesem Fall wird das Expresszertifikat vorzeitig fällig und die Anleger erhalten den vorher festgelegten Betrag ausgezahlt.
Wird die Tilgungsschwelle am Bewertungstag allerdings unterschritten, läuft das Papier bis zum nächsten Stichtag weiter. Das Prozedere wiederholt sich an jedem Bewertungstag bis Laufzeitende. Wird die Tilgungsschwelle nie erreicht, nehmen Anleger an den Kursverlusten des Basiswerts teil. Dann kommt es zu hohen Verlusten.
Auszahlungsprofil ansehen
Da sich Expresspapiere zum Teil deutlich voneinander unterscheiden, sollte man sich das jeweilige Auszahlungsprofil des Zertifikats genau anschauen. In unsicheren Börsenzeiten bieten sich Papiere an, deren Tilgungsschwelle mit jedem Stichtag geringer wird.
So ist es zum Beispiel beim Expresszertifikat der Hypovereinsbank auf den Euro Stoxx 50 (ISIN: DE 000 HVB 2DK 2). Das Papier kostet aktuell 102 Euro. Der Euro Stoxx 50 notiert derzeit bei 3.077 Punkten. Erreicht oder überschreitet der europäische Leitindex am 9. 8. 2019 das Niveau von 3274 Punkten, erhalten Anleger 110,90 Euro pro Papier zurück.
Klappt dies nicht, müssen sie sich bis zum nächsten Stichtag gedulden. Am 10. 8. 2020 liegt der Tilgungslevel bei 2.910 Zählern. Wird das Ziel erreicht, gibt es 116,35 Euro pro Zertifikat zurück.
Geht es stattdessen in die nächste Runde, so liegt die Tilgungsschwelle ein Jahr später (August 2021) bei 2.547 Punkten. Dann erhalten Anleger im Erfolgsfall 121,80 Euro. Die letzte Chance gibt es zum Laufzeitende am 9. 8. 2022: Wird die Schwelle von 2.365 Punkten geschafft, lautet die Rückzahlung 127,25 Euro pro Zertifikat.
Geht die Strategie nicht auf, kommt es zu größeren Verlusten. Notiert der Euro Stoxx 50 im August 2022 zum Beispiel bei 2.000 Punkten, erhalten Anleger nur noch 55 Euro pro Papier.Investoren sollten deshalb davon überzeugt sein, dass der Basiswert bei Expresszertifikaten die Tilgungsschwelle zumindest am letzten Stichtag erreicht.