Der Dax konnte daher seine Anfangsgewinne nicht halten und lag am frühen Donnerstagnachmittag 0,3 Prozent im Plus bei 12.012 Punkten. Der EuroStoxx50 grenzte sein Kursplus auf 0,6 Prozent ein und notierte bei 3358 Zählern. Der Euro legte dagegen auf 1,1263 von 1,1225 Dollar zu.
Die Konditionen für die sogenannten TLTROs der EZB seien nicht so großzügig wie erhofft, monierten die Analysten der Bank JPMorgan. Die Geldhäuser müssten Aufschläge zum Leitzins beziehungsweise Einlagensatz zahlen. Positiv sei allerdings, dass der Leitzins bis mindestens Mitte 2020 auf dem aktuellen Niveau bleiben solle.
Der italienische Bankenindex baute seine Gewinne nach Bekanntgabe der TLTRO-Konditionen aus und legte 1,9 Prozent zu. Der Index für die Banken der Euro-Zone gewann 1,3 Prozent. Italienische Geldhäuser seien Haupt-Profiteure des billigen Notenbank-Geldes, sagte Anlagestratege Stephane Ekolo vom Brokerhaus Tradition.
KEINE ENTSPANNUNG IM HANDELSSTREIT IN SICHT
Kopfzerbrechen bereitete Investoren erneut der Streit der USA mit dem Nachbarn Mexiko. Die Fortschritte bei den Verhandlungen zur Begrenzung der illegalen Einwanderung reichen US-Präsident Donald Trump zufolge nicht aus, um die angedrohten Strafzölle auf mexikanische Waren abzuwenden. Die Währung des mittelamerikanischen Landes ging daraufhin auf Talfahrt. Ein Dollar verteuerte sich im Gegenzug um bis zu 1,3 Prozent auf 19,8345 Peso.
Vor diesem Hintergrund blieb die "Anti-Krisen-Währung" Gold mit einem Preis von 1,337,16 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) auf Tuchfühlung mit ihrem Dreieinhalb-Monats-Hoch vom Mittwoch. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich nach dem Preisrutsch der vergangenen Tage zwar um 0,8 Prozent auf 61,12 Dollar je Barrel (159 Liter). Wegen eines reichhaltigen Angebots sowie der Gefahr eines Nachfragerückgangs als Folge des Handelsstreits müsse aber mit erneuten Kursrückschlägen gerechnet werden, warnte Norbert Rücker, Chef-Volkswirt der Bank Julius Bär.
AUS FÜR FUSION MIT FIAT DRÜCKT AUF RENAULT-AKTIEN
Am Aktienmarkt rückten Renault und FiatChrysler wieder ins Rampenlicht. Der italienisch-amerikanische Autobauer zog überraschend seine 30 Milliarden Euro schwere Übernahmeofferte für den Konkurrenten zurück und begründete dies mit Forderungen des französischen Staates, dem größten Renault-Eigner. Renault-Aktien fielen daraufhin in Paris um 6,3 Prozent, während die Titel des Erzrivalen Peugeot zwei Prozent zulegten. Fiat-Papiere hielten sich in Mailand knapp im Plus. "Nach dem Fiat-Rückzug muss man sich fragen, inwieweit der französische Staat die strategischen und bewertungsrelevanten Optionen von Renault einschränkt, obwohl er nur einen Anteil von 15 Prozent hält", kommentierten die Analysten der Investmentbank Jefferies.
Neu aufgeflammte Fusionsfantasien verhalfen der Commerzbank zu einem Kursplus von 2,2 Prozent. Einem Medienbericht zufolge lotet das Geldhaus nach der geplatzten Fusion mit der Deutschen Bank einen Zusammenschluss mit der niederländischen ING Bank aus. Deren Aktien behaupteten ihre Kursgewinne und notierten in Amsterdam 1,9 Prozent fester.
rtr