von Andreas Büchler

Ausgangssituation und Signal



Die Stabilisierung der Facebook-Aktie Ende August im Bereich der 72er-Marke kommt nicht von ungefähr. Dieses Kursniveau galt bei Facebook bereits 2014 mehrfach als günstige Kaufgelegenheit. Und so nutzten mutige Spekulanten den zwischenzeitlich erneut auf diese Vorjahres-Unterstützung gefallenen Preis zum Einstieg, woraus sich schließlich ein neuer Aufwärtstrend entwickelte. Erneuten Schub erhielt der Kurs nun durch den Ausbruch über den seit Sommer bestehenden Widerstand um 96 / 99,25 Dollar, an dem zahlreiche Wendepunkte lagen. Der Sprung über diese Hürde macht nun den Weg frei für neue Rekorde.

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Nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Monate wird es aus statistischer Sicht zunehmend riskanter, auf eine weitere Aufwärtsbewegung der Aktie zu setzen. Ganz ausgeschöpft ist das Potenzial jedoch noch nicht, im Idealfall haben die Kurse noch etwas Luft. Bis zu 11 Prozent können sie von ihrem Monatsdurchschnitt abweichen, aktuell beträgt die Differenz nur fünf Prozent. Auch auf längere Sicht ist noch Spielraum, wobei hier mit einem Abstand von fast 20 Prozent zum 200-Tage-Durchschnitt schon viel Pulver verschossen ist - auch wenn der Rekord bei 68 Prozent liegt, sind doch eher Werte von 20 bis 25 normal. Zudem bremst die Obergrenze des langfristigen Aufwärtstrendkanals bei rund 108,60 den Kurs, sie bewegt sich aber mit rund 10 Prozent pro Jahr aufwärts und wird damit in den kommenden 12 Monaten auf rund 119 Dollar steigen. Anleger mit Geduld können somit durchaus noch profitieren, insbesondere wenn kleinere Rückschläge in den Bereich 96/99 zum Aufbau von Positionen mit besserem Chance-Risiko-Verhältnis genutzt werden.

Wer risikofreudig ist und an den letzten Metern noch etwas verdienen will, kann sich das am Ende der Analyse vorgestellte Hebelzertifikat der Citi anschauen. Das bis Mitte März 2016 laufende Papier würde wertlos verfallen wenn Facebook noch einmal auf 85 Dollar zurück fällt, was zumindest im Aufwärtstrend durch die über dieser Schwelle liegende 200-Tage-Linie verhindert werden dürfte. Spätestens dort ist wieder mit verstärktem Kaufinteresse von Schnäppchenjägern zu rechnen. Im Gegenzug für dieses Risiko hebelt das Papier auch Gewinne der Aktie um das Viereinhalbfache, so dass bereits an der Aufwärtstrendkanal-Obergrenze 20 Prozent Plus möglich sind, am 2016er-Kursziel sogar mehr als 60 Prozent.

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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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