Der US-Konzern ist dabei, seinen Messaging-Dienst WhatsApp, den Fotoservice Instagram und den Datenbrillen-Hersteller Oculus Rift deutlich auszubauen. Dafür will Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Milliarden in die Hand nehmen. An der Börse wird aber befürchtet, dass dies schon bald zulasten des Gewinns gehen könnte. Auch bei Amazon sind Investoren seit längerem skeptisch, ob der Online-Händler nicht zu schnell zu viel Geld in neue Geschäftsfelder steckt. Hier gab es zuletzt allerdings auch rote Zahlen.

Davon ist Facebook weit entfernt. Der Überschuss stieg im vierten Quartal überraschend kräftig um 34 Prozent auf 701 Millionen Dollar. Dennoch gab die Aktie nach Vorlage der Bilanz knapp drei Prozent nach. Seit Ende Oktober, als die neuen Investitionen angekündigt wurden, beträgt das Minus sogar knapp acht Prozent. Die Erwartungen seien riesig, und hohe Sonderkosten würden die Anleger etwas verunsichern, sagte Analyst Colin Sebastian vom Finanzdienstleister Robert W. Baird. Die Ausgaben würden schneller steigen als gedacht, ergänzte Ben Schachter von der Investmentbank Macquarie.

Auf Seite 2: MOBILE WERBEANZEIGEN BLEIBEN TREIBER DES WACHSTUMS



MOBILE WERBEANZEIGEN BLEIBEN TREIBER DES WACHSTUMS

Die Kosten legen mittlerweile stärker zu als der Umsatz. So erhöhten sich die operativen Aufwendungen im abgelaufenen Quartal um 87 Prozent. Durch Einstellungen und Übernahmen hatte Facebook Ende 2014 rund 9200 Mitarbeiter, 45 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte im abgelaufenen Quartal um 49 Prozent auf 3,85 Milliarden Dollar, das ist allerdings das schwächste Plus seit Anfang 2013.

Haupttreiber für das Wachstum bleibt die starke Nachfrage nach Werbeanzeigen auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Hier konkurriert Facebook im weitesten Sinne mit dem Kurznachrichtendienst Twitter. Allerdings ist Facebook mit mittlerweile knapp 1,4 Milliarden Nutzern deutlich größer. Twitter legt seine Quartalszahlen am 5. Februar vor. Das Unternehmen hat rund 300 Millionen aktive User.

Analysten rechnen damit, dass Erlöse aus Video-Werbung Facebook den nächsten Geschäftsschub geben könnten. Sie sind seit vergangenem Jahr von Kunden buchbar. Finanzchef Dave Wehner sagte, es gebe großes Interesse von Vermarktern.

Reuters