Dank einer großen Nachfrage nach Werbeanzeigen auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets hat Facebook den Umsatz im dritten Quartal um 59 Prozent gesteigert. Lag er vor einem Jahr noch bei 2,02 Milliarden Dollar, waren es im abgelaufenen Quartal 3,2 Milliarden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen: Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 3,12 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn verdoppelte sich fast auf 806 Millionen Dollar.

Facebook kann offenbar mit dem Trend zum mobilen Internet mithalten: Die Reklame auf diesen Geräten machte verglichen mit dem gesamten Werbeumsatz 66 Prozent aus. Vor einem Jahr waren es noch 49 Prozent. Insgesamt stieg die Zahl der monatlichen Nutzer um 14 Prozent auf 1,35 Milliarden. 864 Millionen loggen sich demnach jeden Tag ein.

Der Konkurrent Twitter hatte am Montag seine Zahlen vorgelegt und konnte die Zahl der Nutzer um 23 Prozent steigern. Allerdings ist Twitter mit 284 Millionen aktiven Mitgliedern deutlich kleiner.

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WHATSAPP-ÜBERNAHME KOSTETE 22 MILLIARDEN DOLLAR

Der Analyst Ben Schachter von Macquarie Research sagte, Facebook zeige, dass es nach wie vor eine große Nachfrage nach den Angeboten des Konzerns gebe - sowohl von Nutzern des Online-Netzwerkes als auch von Firmen, die Geld für Werbung ausgäben.

Erstmals gab Facebook auch Details zur neuen Tochter WhatsApp bekannt, die der Konzern von Mark Zuckerberg für 22 Milliarden Dollar gekauft hatte. Die Firma schrieb in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Verlust von 232,5 Millionen Dollar, nach 58,8 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.

Analyst Schachter sagte, Investoren sähen ein, dass das Engagement bei WhatsApp, das viele Smartphone-Nutzer als SMS-Ersatz nutzen, langfristig sei. Am wichtigsten sei im Moment, mehr Nutzer zu gewinnen. Bei der Chat-Software sind keine Anzeigen zu sehen. Zuckerberg hat erklärt, dass er es nicht eilig habe, mit WhatsApp Geld zu verdienen.

Für das vierte Quartal erwartet Facebook ein langsameres Wachstum. Der Umsatz soll zwischen 40 und 47 Prozent zulegen. Zugleich stellte der kalifornische Konzern Investoren auf steigende Kosten im kommenden Jahr ein. Sie würden wahrscheinlich zwischen 55 und 75 Prozent im Vergleich zu 2014 wachsen.

Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um etwa zehn Prozent.

Reuters