Der Umsatz kletterte dadurch im ersten Quartal um 72 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, der Gewinn verdreifachte sich nahezu auf 642 Millionen Dollar, wie der von Mark Zuckerberg gelenkte Konzern am Mittwochabend mitteilte. Damit legte Facebook die Messlatte für Konkurrenten wie Google und Twitter erneut etwas höher. Am Markt kam die Bilanz gut an. Die in Frankfurt gelisteten Facebook-Aktien legten über vier Prozent zu.

Mittlerweile kommen 59 Prozent der Einnahmen aus Werbung, die über mobile Geräte lief. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Nutzer, die mindestens ein Mal im Monat aktiv sind, stieg per Ende März auf 1,28 Milliarden. Das waren rund 50 Millionen mehr als Ende Dezember. 1,01 Milliarden von ihnen griffen per Smartphone oder Tablet auf den Dienst zu. Branchenexperten reagierten erfreut: "Sie haben die richtigen Produkte für die Wünsche der Werbekunden und das schlägt sich in der Bilanz nieder", sagte Analyst Ronald Josey von der Investmentbank JMP Securities.

KUNDEN NICHT MIT ZU VIEL WERBUNG VERSCHRECKEN

Doch Facebook goss auch Wasser in den Wein. Das Umsatzwachstum werde sich im Laufe des Jahres verlangsamen. Das Management betonte zudem, nicht kurzfristig mit zusätzlichen Einnahmequellen zu rechnen. So dämpfte die für das operative Geschäft zuständige Managerin Sheryl Sandberg Hoffnungen, dass hinzugekaufte Anwendungen wie der vor zwei Jahren für eine Milliarde Dollar übernommene Fotodienst Instagram bald Gewinne abwerfen. Es werde dort bislang nur mit Anzeigen experimentiert. "Wir konzentrieren uns sehr auf das Kundenwachstum", sagte sie. Um den finanziellen Faktor gehe es derzeit weniger. Das sei enttäuschend, sagte Analyst Ben Schachter von der Investmentbank Macquarie.

Zuckerberg hat immer wieder betont, Kunden nicht mit zu viel Werbung verschrecken zu wollen. Im Gespräch sind dennoch 15 Sekunden lange Werbe-Videos. Sandberg sagte nun, Facebook hole hier noch Meinungen der Nutzer ein und habe es nicht eilig, die Video-Möglichkeiten einer größeren Zahl von Werbekunden zur Verfügung zu stellen. Solche Anzeigen könnten Analystenschätzungen zufolge dieses Jahr zusätzlich rund eine Milliarde Dollar Umsatz bringen.

Facebook hatte zuletzt eifrig hinzugekauft, vor allem um mehr junge Menschen zu erreichen. So legte der Konzern allein für den aufstrebenden Kurznachrichtendienst WhatsApp 19 Milliarden Dollar auf den Tisch. Den Hersteller einer Datenbrille ließ sich Zuckerberg zwei Milliarden Dollar kosten. Damit will sich Facebook für die stetigen Umwälzungen in der hart umkämpften Technologie-Branche wappnen, um nicht wie andere Ex-Internetgrößen irgendwann von Newcomern abgehängt zu sein.

Facebook hat mit den letzten Quartalsbilanzen Zweifel an seinem Geschäftsmodell ausräumen können. Nach dem holprigen Börsengang vor knapp zwei Jahren stellten vielen Investoren die Strategie noch infrage, weil das Unternehmen kaum Geld mit Werbung auf mobilen Geräten verdiente und dafür auch keine Lösungen zu haben schien. Diese Zeiten sind aber inzwischen vorbei. Im Schlussquartal 2013 hatte das Unternehmen erstmals mehr mit Anzeigen auf mobilen Geräten als auf herkömmlichen Computern eingenommen.

Der Konzern gab zudem bekannt, dass Finanzchef David Ebersman noch in diesem Jahr zurücktreten werde. Nachfolger werde Facebook-Manager David Wehner.

Reuters