Die negativen Schlagzeilen von Facebook reißen nicht ab. Im September musste das Soziale Netzwerk einen Hacker-Angriff auf fast 50 Millionen Profile eingestehen. Die Angreifer erbeuteten sehr sensible Daten, darunter beispielsweise Geschlecht, Religion, Wohnort, Arbeitsplatz und Freundeslisten. Dabei ist der Datenskandal um die Analysefirma Cambridge Analytics, bei dem Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern an die inzwischen aufgelöste britische Beratungsfirma weitergegeben wurden noch gar nicht aufgearbeitet. Aufgrund der Daten konnten auf die Profile zugeschnittene Botschaften geschaltet werden und damit, so glaubt man, könnte die US-Präsidentschaftswahl beeinflusst worden sein. Anfang September musste Facebook bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr dem US-Kongress Rede und Antwort stehen. Derweil berät das US-Justizministerium über die Handhabung von möglichen Verstößen.
Das ist nicht der einzige Malus, der auf dem Aktienkurs lastet. Die Europäische Union plant die Einführung einer Digitalsteuer auf Internetunternehmen, die in Europa zwar Umsätze und Gewinne einfahren, aber kaum Steuern bezahlen. Das würde auch das weltweit größte Soziale Netzwerk Facebook betreffen.
Facebook verdient sein Geld hauptsächlich mit Online-Werbung. Im zweiten Quartal legte der Umsatz um 42 Prozent auf 13 Milliarden Dollar, doch es war das geringste Wachstum seit dem Jahr 2015. Die historische Dynamik der vergangenen Jahre nimmt ab. Als Facebook im Sommer seine Investoren auf ein geringeres Wachstum und eine fallende Marge einstellte, fiel der Aktienkurs wie ein Stein. Innerhalb eines Tages wurden 150 Milliarden Dollar Börsenwert vernichtet.
Kein Wunder also, dass große Investoren wie US-Pensionsfonds und Hedgefonds seit längerem schon unzufrieden sind. Bemängelt wird vor allem das schlechte Krisenmanagement. Sie fürchten weitere Kursabschläge. Und ihre Kritik wird lauter. Die Forderung: Firmengründer Mark Zuckerberg soll als Vorstand zurücktreten. Weil Zuckerberg aber mit seinem Aktienanteil über drei Fünftel der Stimmrechte kontrolliert, kann er dazu nicht gezwungen werden, Denkbar, dass die machtlosen Aktionäre dem Investment peu á peu den Rücken kehren.
Am 30. Oktober legt Facebook die Zahlen zum dritten Quartal vor. Viele Analysten haben ihre Erwartungen an das Wachstum bereits nach unten geschraubt und die Kursziele entsprechend angepasst. Charttechnisch ist die Aktie nach wie vor angeschlagen. Zuletzt wurde die langfristige Unterstützung bei 148 Dollar nach unten durchbrochen. Der Druck bleibt hoch und im derzeit schwachen US-Markt ist eine Erholung wenig wahrscheinlich.
Weil die Nachrichtenlage eher für fallende Kurse spricht, setzten spekulative Trader mit einem K.o.-Put auf Facebook. Der ausgewählte Put hebelt Kursverluste mit Faktor vier.
Basiswert | |
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Produkt | Knock-out-PUT |
WKN | MF784X |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Kurs des Calls | 2,91 € |
Basispreis | 181,49 $ |
Hebel | 4,40 |
Knock-out-Schwelle | 167,80 $ |
Abstand zum K.o. | 14,90% |