Auf der Suche nach Aktien mit lukrativen Kursaussichten kommen sich viele Anleger manchmal wie bei einem Marsch durch einen Irrgarten vor. Denn theoretisch gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen, die Einfluss auf die Wahl nehmen. Dazu zählen Entwicklungen in der Politik, der Volkswirtschaft ebenso wie die Gewinnaussuchten sowie die Bewertungen. Hinzu kommen dann auch noch die Charttechnik und die Stimmung in der Anlegerschaft.
Laien können da schon mal leicht den Überblick verlieren, Experten sind aber ebenfalls nicht viel besser dran, weil zu viel Wissen manchmal dazu führen kann, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Bester Beleg dafür sind die Schwierigkeiten, die selbst Profis damit haben, mit ihren Investments den Gesamtmarkt zu schlagen.
Statt alles zu verkomplizieren, gibt es aber auch einfachere Wege, um bei der Geldanlage an der Börse zum Erfolg zu kommen. Einer davon ist es, mit offenen Augen durch den Alltag zu marschieren und sich darauf zu konzentrieren, welche Marken angesagt sind und expandieren und welche nicht. Die Favoriten befinden sich in einer günstigen Ausgangslage, denn das rege Interesse der Kunden verspricht über steigende bzw. überproportional hohe Marktanteile anhaltendes Wachstum und ansehnliche Gewinne.
Im Idealfall machen Anlage-Scouts solche Aktien bereits sehr frühzeitig ausfindig, Aber selbst wenn diese Firmen längst allgemein bekannt sind, muss der Kurs-Zug noch längst nicht abgefahren sein. Ablesen lässt sich das beispielsweise auch an den Mitgliedern der von der Unternehmensberatung Accenture erstellten Top-10-Liste mit den von den US-Konsumenten am meisten geliebten Markennamen. Die darin enthaltenen börsennotierten Gesellschaften kommen langfristig bis auf wenige Ausnahmen auf eine sehr überzeugende Kursentwicklung. Die Favoriten mit BÖRSE ONLINE-Kaufempfehlung.
Auf Seite 2: Facebook
Facebook (WKN: A1JWVX)
Auf Platz neun in der Accenture Top-10-Liste der Most Loved Brands in den USA rangiert Facebook. Das ist eine reife Leistung, wenn man bedenkt, dass es das Unternehmen erst seit dem Jahr 2004 gibt. Sehen lassen kann sich auch die Kursbilanz seit dem Börsengang im Mai 2012. Speziell gilt das verglichen mit dem noch in diesem Jahr bei 17,73 Dollar markierten Rekordtief. Denn anschließend ging es in der Spitze bis auf 133,28 Dollar nach oben. Von diesem noch am 24. Oktober markierten Rekordhoch musste sich der Titel zuletzt aber etwas verabschieden. Kurzfristig hat sich dadurch das Chartbild etwas eingetrübt, langfristig kann aber noch immer von einem intakten Aufwärtstrend gesprochen werden.
Die jüngste Kursschwäche lässt sich vor allem mit zwei Einflussfaktoren erklären. Zum einen geht nach entsprechenden Andeutungen seinerseits im Wahlkampf die Angst um, der künftige US-Präsident Donald Trump könnte großen US-Tech-Unternehmen wie Facebook das Leben schwerer machen. Zum anderen erfüllten die jüngsten Unternehmensnachrichten nicht alle Hoffnungen. Der Gewinn im dritten Quartal hat sich zwar fast verdreifacht, was besser war als erwartet, aber beim Ausblick zeigte sich der Vorstand des Marktführers bei den sozialen Netzwerken vorsichtiger als das zuletzt meist üblich gewesen ist.
Die Experten beim Analysehaus Morningstar erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass die Aktienkurse durch die Geschäftsaussichten bestimmt werden und nicht durch die Vergangenheit. So gesehen sei die Warnung vor einem sich zunächst verlangsamenden Wachstum eine Bürde, heißt es. Zudem bestehe Investitionszwang, was zu steigenden operativen Kosten beitragen könnte. Als Risiko bezeichnet Morningstar außerdem die bisher ausschließliche Konzentration auf Online-Werbung. Diesem Problem scheint sich Facebook aber stellen zu wollen. Zumindest deutet darauf die Meldung hin, sich mit Hilfe von Videos einen Teil der TV-Werbemilliarden sichern zu wollen.
Aus Sicht von BÖRSE ONLINE sollte Facebook auch noch andere Pfeile im Köcher haben, um weiteres Wachstum zu generieren. Auf Basis des vom Analystenkonsens für 2017 erwarteten Gewinns je Aktie von 5,07 Dollar ergibt sich ein geschätztes KGV von fast 30, wenn es wie von uns unterstellt gelingt, auf Sicht der nächsten fünf Jahre ein Gewinnwachstum zu generieren, das über dem KGV liegt, dann wäre der Titel keineswegs überteuert. Für die Redaktion bleibt der Konzern langfristig auf Kurs und Rücksetzer beim Aktienkurs werden als Kaufgelegenheiten eingestuft. Als Kursziel stehen derzeit 155,00 Euro im Raum. Und wer mit sozialen Diensten nichts anfangen kann oder sich darüber vielleicht sogar ärgert, der hätte seinen Frust dadurch mindern können, indem er die praktisch überall zu beobachtende Nutzung der Facebook-Dienste zum Kauf der Aktie genutzt hätte.
Portrait
Die Tätigkeit von Facebook Inc. beschreibt die Credit Suisse wie folgt: Das Unternehmen erstellt Produkte, die Menschen eine Verbindung und das Teilen von Informationen über mobile Endgeräte und PCs ermöglichen. Neben anderen Tätigkeiten verschafft die Gesellschaft ihren Kunden die Möglichkeit, Meinungen, Ideen, Fotos und Videos zu teilen. Zu ihren Produkten zählen Facebook, Instagram, Messenger, WhatsApp und Oculus. Facebook ist eine mobile Anwendung und eine Website, die Menschen ermöglicht, auf mobilen Endgeräten und PCs miteinander Verbindung aufzunehmen, Informationen zu teilen, sich gegenseitig zu finden und miteinander zu kommunizieren. Instagram ist eine mobile Anwendung, die Benutzern ermöglicht, Fotos oder Videos aufzunehmen, diese mit Filtereffekten anzupassen und sie an Freunde sowie Abonnenten in einem Foto-Feed freizugeben bzw. an Freunde zu senden. Messenger ist eine Messaging-Anwendung, die auf zahlreichen Plattformen und Geräten mobil und im Internet verfügbar ist. WhatsApp Messenger ist eine mobile Messaging-Anwendung, die weltweit verwendet wird. Oculus ist eine Technologie für virtuelle Realität und eine Inhaltsplattform, mit der Benutzer Spiele spielen, Inhalte nutzen und gegenseitig Verbindung miteinander aufnehmen können.
Auf Seite 3: Amazon
Amazon (WKN: 906866)
Auf Rang sieben in der Accenture Top-10-Liste der Most Loved Brands in den USA ist Amazon zu finden, wobei dieses Unternehmen für die Eroberung dieses Platzes zehn Jahre mehr Zeit hatte als Facebook, denn es wurde bereits 1994 gegründet. Für die Performance hätte dieser Titel gut und gerne noch eine deutlich bessere Platzierung verdient. Schließlich sind die Notierungen hier von 1997 bis 2016 von 1,40 Dollar auf 844,36 Dollar nach oben geschossen. Seit dem 05. Oktober ist die Rekordjagd zwar unterbrochen und ein Korrekturkurs angesagt. Der langfristige charttechnische Aufwärtstrend ist derzeit aber noch uneingeschränkt intakt.
Ähnlich wie Facebook hatte zuletzt auch Amazon mit Unternehmensnachrichten zu kämpfen, welche den erfolgsverwöhnten Aktionären nicht ausreichten. Zwar ist es im dritten Quartal den sechsten Berichtszeitraum in Folge gelungen, Gewinne auszuweisen, doch wegen steigender Kosten sind diese nicht so hoch wie erhofft ausgefallen. Auf Ebene des Gewinns je Aktie blieben 52 Cents hängen, Analysten hatten im Schnitt von dem Internet-Händler aber 78 Cent erwartet. Das Wachstum ist bei Amazon aber nach wie vor hoch, wie ein Umsatzplus von 29 Prozent auf 32,7 Milliarden Dollar dokumentiert. In einem Boom-Modus befindet sich dabei vor allem das Cloud-Geschäft. Das Geschäft mit der Vermietung von Rechenleistung über das Internet an Kunden verbuchte ein Umsatzplus von 55 Prozent auf 3,23 Milliarden Dollar.
Zu einer Kursbelastung könnte es werden, wenn sich die EU-Kommission im Kampf gegen die von international agierenden Konzernen getätigten Gewinnverlagerungen nach Apple demnächst auch den weltgrößten Online-Händler vorknöpfen sollte. Kurzfristig vor allem entscheidend wird aber für die Entwicklung der Aktie sein, wie sich der Konzern im wichtigen Weihnachtsgeschäft schlägt. Enttäuschungen sollte man sich besser nicht leisten, denn auch bei einem für 2017 erwarteten Ergebnis je Aktie von 9,01 Dollar ist die Bewertung mit einem geschätzten KGV von fast 83 sehr ambitioniert.
BÖRSE ONLINE bleibt aber wegen der insgesamt guten Wachstumsaussichten zuversichtlich gestimmt. Positiv beurteilt wurden jüngst in der Printausgabe auch die geplante Eröffnung kleiner Lebensmittelläden sowie die Erfolgsaussichten des smarten Lautsprechers Echo, der unter anderem Sprachbefehle entgegen nimmt. Die Redaktion stuft die Aktie als Kauf ein und das Kursziel beträgt 900 Euro, was der Notiz somit theoretisch noch reichlich Luft nach oben lässt. Amazon als potenzielle Gewinneraktie zu identifizieren war keine Kunst, weil im Laufe der Jahre viele Menschen ganz einfach schon einmal selbst etwas über die Amazon-Seite gekauft haben dürften.
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Amazon hat sich dank dem intern vorhandenen Innovationsgeist nach eigenen Angaben von einer Website zu einem e-Commerce-Partner und weiter zu einer Entwicklungsplattform entwickelt. Das Ziel ist es, das kundenzentrierteste Unternehmen der Welt zu sein, bei dem Kunden praktisch alles finden, was sie online kaufen wollen. Amazon.com betreibt dabei Retail-Websites und bietet Programme an, die es Dritten ermöglichen, Produkte auf der Website zu verkaufen. Angeboten werden außerdem Dienstleistungen für externe Händler, Marketing- und Werbedienstleistungen und auch Webdienste für Entwickler. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen weitere Websites die Such- und Navigationsmöglichkeiten bieten, sowie eine umfassende Filmdatenbank. Seit 2006 bietet Amazon Web Services (AWS) infrastrukturelle Dienstleistungen für Unternehmen in Form von Web Services an - mittlerweile weitgehend bekannt als Cloud Computing.
Auf Seite 4: Alphabet
Alphabet Inc. (WKN: A14Y6F)
Auf dem sechsten Rang in der Accenture Top-10-Liste der Most Loved Brands in den USA steht mit Google ein Name, der so auf dem Kurszettel nicht mehr so finden ist. Anders als noch beim Börsengang handelt die Aktie jetzt unter dem Namen Alphabet. Ganz egal, unter welcher Bezeichnung das Unternehmen firmiert, bis jetzt war es noch immer für Kursgewinne gut. Seit September 2004 ist die Notiz von 50,01 Dollar auf ein Rekordhoch von 835,74 Dollar gestiegen, das am 24. Oktober aufgestellt wurde. Seitdem kam es zwar auch hier zu einer kleinen Konsolidierung, dem langfristigen Aufwärtstrend konnte diese Bewegung bisher aber nichts anhaben.
Anders als Facebook und Amazon hat es Alphabet auch im 3. Quartal geschafft, die hohen Erwartungen des Marktes trotz erneut negativer Währungseffekte zu übertreffen. Die Anzahl der von Internet-Nutzern angeklickten Werbung lag bei anhaltend hohem Wachstum oberhalb der Erwartungen, wie die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) loben. Die von der eigenen Google-Seite ausgehenden Zugriffe fielen dabei mit +42 Prozent besser als prognostiziert aus. Den etwas deutlicheren Rückgang der Anzeigen-Preise um elf Prozent aufgrund der zunehmenden Nutzung von Mobilfunkgeräten habe Alphabet durch steigende Volumina deutlich überkompensieren können. Auch andere Geschäftsfelder wie YouTube, der App-Store oder auch das Cloud-Geschäft zeigten mit plus 39 Prozent eine anhaltend zunehmende Wachstumsdynamik. Ebenfalls beachtenswert: Die operativen Mittelzuflüsse lagen deutlich über dem Vorjahresniveau und steigerten den Kassenbestand auf 83,1 Milliarden Dollar.
Als Pluspunkte streicht die LBBW allgemein dominante Position bei der Internet-Werbung und eine umfangreiche Produktpalette heraus. Trotz eines Teils kostspieligen Innovations- und Expansionstempos erwirtschafte das Unternehmen hohe Mittelzuflüsse, besitze große Liquiditätsreserven und habe mit Ruth Porat eine in Finanzkreisen angesehene Finanzchefin. Das Anlageurteil lautet Kaufen und das ist auch das Votum, das BÖRSE ONLINE für diesen Titel vergeben hat. Das Kursziel der Redaktion beträgt 850 Euro. Auch bei diesem Wert dürfte es nicht allzu schwierig gewesen sein, auf die Anlagestory aufmerksam zu werden. Schließlich dürften die meisten Anleger ihre Internet-Suche ebenfalls über Google abwickeln und auch bei Bekannten oder Kollegen gesehen haben, dass diese ähnlich vorgehen.
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Alphabet Inc. (bis 02.10.2015: Google Inc.), mit Hauptsitz in Mountain View, Kalifornien, ist seit dem 02.10.2015 als Holding tätig. Das Unternehmen wurde vor allem durch seine Suchmaschine Google bekannt, die nur Teil der gleichnamigen größten Tochtergesellschaft von Alphabet ist. Umsätze erzielt der Konzern primär durch sein werbebasiertes Anzeigengeschäft. Darüber hinaus ist Alphabet laut den Analysten von Independent Research aber noch auf zahlreichen anderen Gebieten aktiv (z.B. Robotik, Heimvernetzung, autonomes Fahren, Kapitalanlage, Biotechnologie), die in eigenständig agierende Tochtergesellschaften untergliedert wurden.
Auf Seite 5: Microsoft
Microsoft Corp. (WKN: 870747)
Mit Microsoft nimmt ein Unternehmen den zweiten Platz in der Accenture Top-10-Liste der Most Loved Brands in den USA ein, das manche Leser vielleicht nicht mehr unbedingt auf dem Treppchen erwartet hätten. Denn zwischenzeitlich war das Image schon etwas angestaubt, doch ein neuer Vorstandschef hatte den Markennamen zuletzt wieder aufpoliert. Das schlägt sich auch im Aktienkurs nieder, denn nach einer ewig langen Seitwärtsphase ist in den Vorjahren wieder Zug in die Notiz gekommen. Im Oktober reichte es sogar zu neuen Rekorden und davon handelt der Titel auch aktuell nicht weit entfernt.Wie die skizzierte Kursentwicklung nahelegt, hat der Softwarekonzern zuletzt auch operativ überzeugt und im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 trotz eines Gewinnrückgangs positiv überrascht. Sowohl das bereinigte Ergebnis je Aktie (76 Cent je Aktie versus Analystenkonsens von 68 Cent) hat die Erwartungen geschlagen als auch das wichtige Cloud-Geschäft, in dem der Umsatz deutlich stärker stieg als prognostiziert.
Die Analysten bei der Landesbank Baden-Württemberg fassen die Ausgangslage in dem Unternehmen treffen wie folgend zusammen: Die fundamentale Entwicklung verläuft positiv. Der neue Vorstandschef hat einen Kulturwandel eingeleitet, der auf eine Absicherung der langfristigen Umsatz- und Ertragspotenziale abzielt. Microsoft folge Apples Beispiel und baue das Portfolio zu einem Ökosystem an verbundenen Produkten und Anwendungen aus. Die Strategie verspreche langfristig nennenswerte Umsatz- und Ertragspotenziale.
Dank der starken Nachfrage nach den Cloud-Lösungen entwickele sich das Unternehmen mit der mittlerweile erreichten jährlichen Run Rate der Mieteinnahmen von über zwölf Milliarden Dollar zu einem der führenden Cloud-Anbieter. 2018 wolle Microsoft 20 Milliarden Dollar Umsatz in der Cloud machen. Die Gesellschaft profitiere vom Ausbau der Cloud-Lösungen, doch der schwache PC-Markt bremse das Lizenzgeschäft mit Windows und Office. Dies wirke sich negativ auf den Umsatzmix und damit auf die Margenentwicklung aus.
Der Analystenkonsens traut dem Unternehmen in den kommenden fünf Jahren immerhin ein Gewinnplus je Aktie von knapp zehn Prozent zu. Das scheint eine solide Basis zu sein, um den jüngsten Aufwärtstrend noch weiter fortzuschreiben. BÖRSE ONLINE rät zum Kauf und das Kursziel der Redaktion beträgt derzeit 60,00 Euro. Die Renaissance der Microsoft-Aktie als Konsument wahrzunehmen war im Übrigen etwas schwieriger als bei den anderen vier beliebten Markennamen. Aber über die zuletzt positivere Berichterstattung war es auch hier möglich, Wind von dem Wandel zu bekommen.
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Microsoft ist der weltweit führende Hersteller von Standardsoftware, Services und Lösungen. Wie Independent Research schreibt, ist der Konzern Marktführer bei Betriebssystemen (Windows) sowie Office-Anwendungen (Microsoft Office). Ferner ist Microsoft neben Produkten und Dienstleistungen für Netzwerk- und Serveranwendungen noch im Markt für Unterhaltungselektronik (Xbox, Smartphones und Tablets) sowie für Internetdienstleistungen aktiv. Besonderen Fokus legt das Unternehmen auf das Cloud-Geschäft).
Auf Seite 6: Apple
Apple Inc. (WKN: 865985)
Das prominenteste Beispiel dafür, wie viel ein Aktienkauf basierend auf der Beliebtheit des Markennamens einbringen kann, ist mit Sicherheit Apple. Die Anteilsscheine des iPhone und iPad-Herstellers sind von April 2002 bis Februar 2015 von 0,94 Dollar bis auf 133,00 Dollar nach oben marschiert. Wer dabei mit am Ball war, was jeder hätte sein können, weil fast jeder ein iPhone haben wollte, konnte bereits mit relativ geringen Einsätzen zum Millionär werden. Zuletzt ist die Aktie aber nicht mehr vorwärts gekommen und dadurch taugt der Titel auch als Beispiel dafür, dass es auch bei Markennamen-Aktien auf das richtige Timing ankommt. Den wenn so einmal erst einmal überreizt ist und die Erwartungen auf der Ergebnisseite nicht mehr getoppt werden, dann kann auch der Aktienkurs von so einem Unternehmen ins Trudeln kommen.
Die zuletzt seitwärts gerichtete Kursentwicklung bei Apple lässt sich mit überzogenen Erwartungen und der Schwierigkeit erklären, ab einer gewissen Unternehmensgröße (Apple ist bekanntlich inzwischen gemessen am Börsenwert der größte Konzern weltweit) ein Wachstum aufrechtzuerhalten, das alle Anteilseigner zufriedenstellt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 musste der Technologiekonzern beispielsweise erstmals seit 14 Jahren Rückgänge bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Zuvor hatten Innovationen wie der iPod, das iPhone und das iPad für eine Vervierzigfachung der Einnahmen seit 2001 gesorgt.
Optimisten setzten aber darauf, dass es sich dabei nur um eine vorübergehende Delle handelt. Geschürt wird die Zuversicht auch vom Unternehmen selbst, gaben die Verantwortlichen doch einen optimistischen Ausblick auf das erste Geschäftsquartal 2016/17 ab. Auch die Analysten bei der Credit Suisse gehen davon aus, dass das iPhone 7 das Unternehmen wieder auf den Wachstumspfad bringt, woraufhin ein Superzyklus durch das iPhone 8 folgen soll. Langfristig soll den Prognosen zufolge ein nachhaltiger freier Cash Flow von rund 67 Milliarden Dollar möglich sein, was sich aus der hohen Kundenbindung, dem überlegenen Ökosystem und Vorteilen bei mehreren Produkten ergebe. Als Kursziel nennt die Schweizer Großbank auf dieser Basis 150 Dollar.
BÖRSE ONLINE rät ebenfalls zum Kauf, ist mit einem Kursziel von 110 Euro oder umgerechnet Dollar zumindest derzeit noch deutlich bescheidener. Mit am Ball ist übrigens auch US-Starinvestor Warren Buffett, der seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway eine Beteiligung hält. Die unlängst gefällte Entscheidung, die Position weiter aufzustocken, deutet darauf hin, dass der Selfmade-Millionär die Aktie für unterbewertet hält.
Bei einem vom Analystenkonsens für das kommende Jahr erwarteten Gewinn je Aktie von 10,07 Dollar ergibt sich mit einem geschätzten KGV von rund elf in der Tat eine optisch moderate Bewertung. Zumal auch noch eine extrem hohe Bargeldposition zu berücksichtigen ist. Ganz zu schweigen von dem Pfund, mit dem der Konzern als Nummer eins in der Accenture Top-10-Liste der Most Loved Brands in den USA wuchern kann. Um diesen Status zu verteidigen und um dem Aktienkurs wieder neue Dynamik zu verleihen, müssen die Tüftler bei Apple aber möglichst bald mit neuen überzeugenden Produkten auf den Markt kommen.
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Wie es die Credit Suisse formuliert, entwirft, produziert und vermarktet Apple Inc. mobile Kommunikations- und Mediengeräte, PCs und tragbare digitale Musikplayer. Das Unternehmen verkauft eine Vielzahl damit zusammenhängender Software, Dienstleistungen, Peripheriegeräte, Netzwerklösungen und digitaler Inhalte sowie Anwendungen Dritter. Zu den Produkten und Dienstleistungen der Gesellschaft zählen iPhone, iPad, Mac, iPod, Apple TV, ein Portfolio an Softwareanwendungen für Verbraucher und professionelle Nutzer, die Betriebssysteme iOS und OS X, iCloud und zahlreiche zusätzliche Angebote, Dienstleistungen sowie Support.
Das Unternehmen bietet eine Palette mobiler Kommunikations- und Mediengeräte, PC-Produkte und tragbarer digitaler Musikplayer an sowie eine Vielzahl damit zusammenhängender Software, Dienstleistungen, Peripheriegeräte, Netzwerklösungen und Hardware- sowie Softwareprodukte Dritter. Die wichtigsten Produkte der Gesellschaft beinhalten iPhone, iPad, Mac, iPod, iTunes, Mac App Store, iCloud, Betriebssysteme, Anwendungssoftware und sonstige Anwendungen.