Ist es vorteilhaft, wenn die Familie bei einem Unternehmen mit an Bord ist? In den Augen von Philipp Schmiedererja. Er investiert beim Deka-UnternehmerStrategie Europa in 50 bis 70 sogenannte Familienunternehmen aus Europa oder genauer gesagt in börsennotierte Unternehmen aus Europa, die maßgeblich von einem Unternehmer oder einer Unternehmerfamilie beeinflusst werden. Dies gilt für ihn dann, wenn mindestens 20 Prozent der Stimmrechte in Familienhand liegen oder wahlweise zehn Prozent der Stimmrechte sowie zusätzlich ein Aufsichtsrats- oder ein Vorstandsposten.
Zu seinen zehn größten Einzeltiteln zählen momentan Nebenwerte wie Barry Callebaut, Devoteam, MGI Digital Graphic Technology oder Virbac, aber ebenso Large Caps wie Novo-Nordisk, Roche oder SAP. "Wir möchten die besten Familienunternehmen finden, unabhängig von der Marktkapitalisierung", sagt Schmiederer. "Das können sowohl kleine als auch große Unternehmen sein. Der Schwerpunkt liegt aber bei kleineren und mittelgroßen Unternehmen, da man hier besonders viele Familienunternehmen findet." Tatsächlich hält der Deka-Fondsmanager nur rund 20 Prozent in Large Caps und den Rest in Mid und Small Caps sowie Kasse.
Regional stammen die meisten Werte aus Frankreich (16 %) und Deutschland (14 %), während britische Titel (10 %) im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Aktienfonds keine große Rolle spielen. "Frankreich oder Deutschland haben einen sehr starken Mittelstand mit vielen Familienunternehmen", begründet Schmiederer. "In anderen Ländern, wie beispielsweise in Großbritannien, spielen Familienunternehmen dagegen eine geringere Rolle". Sektoral setzt Schmiederer auf IT-Titel (20 %) oder Gesundheitswerte (13 %), aber selten auf Banken oder Versorger, da es dort kaum Familienunternehmen gibt. Die derzeitigen Kursturbulenzen nutzt er dazu, um "selektiv in wieder attraktiv bewertete Unternehmen zu investieren, von deren Geschäftsmodellen wir überzeugt sind". Fazit: Guter Einstand für den Deka-UnternehmerStrategie Europa.