2024 wird ein Jahr wichtiger Entscheidungen. Warum die Deutsche Telekom Aktie nicht nur bei der Dividende großes Potenzial hat… Von Sven Parplies
Das Comeback der Deutschen Telekom war bislang vor allem eine amerikanische Erfolgsgeschichte. Die Mobilfunktochter T-Mobile US trieb dank deutlicher Zuwächse die Aktie des Mutterkonzerns nach oben. Aber auch in Europa gibt es inzwischen beachtliche Fortschritte: Zum 25. Mal in Serie steigerte die Telekom dort ihren Quartalsgewinn. Mit 8,1 Prozent war der Zuwachs in Europa so groß wie nie in diesem Zeitabschnitt.
Für den Gesamtkonzern läuft es nach Plan: Der bereinigte operative Gewinn stieg um fünf Prozent auf 10,5 Milliarden Euro, etwas stärker als von Analysten erwartet. Nur auf den ersten Blick schockierend ist der Nettogewinn. Der lag mit zwei Milliarden Euro rund 87 Prozent unter Vorjahresniveau. Damals verzeichnete die Telekom einen hohen Sondereffekt durch den Verkauf der Mehrheit des Funkturmgeschäfts. Obwohl die US-Tochter ihre Jahresprognose angehoben hat, bleibt Telekom-Chef Timotheus Höttges bei den bisherigen Zielen. Der bereinigte operative Gewinn soll um rund sechs Prozent steigen, der Free Cashflow um 16 Prozent.
Von einem "soliden und ermutigenden Start" sprechen die Analysten der Citi. Bloomberg Intelligence verweist auf eine leichte Enttäuschung beim Breitbandgeschäft in Deutschland, interpretiert das Gesamtzahlenwerk aber ebenfalls positiv.
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Erleichtert haben Börsianer eine andere Nachricht aufgenommen: Die Telekom hat sich mit der Gewerkschaft Verdi auf einen neuen Tarifvertrag verständigt. Die Tarifbeschäftigten sollen demnach im Juli eine Inflationsausgleichsprämie von 1550 Euro erhalten, bevor zum 1. Oktober die Löhne um sechs Prozent steigen. Ab August 2025 erhöhen sich die Entgelte um weitere 190 Euro im Monat. Mit rund 200 000 Beschäftigten ist die Telekom einer der größten Arbeitgeber im DAX.
Bleiben die Spekulationen, dass der Staat seine Beteiligung an der Telekom reduzieren könnte. Die Bundesrepublik hält inklusive des Pakets der Förderbank Kf W rund 30 Prozent der T-Aktien. Wahrscheinlich wäre eine Verringerung des Bestands in einem Volumen von ein bis zwei Milliarden Euro. Das wäre bei einem Börsenwert von mehr als 100 Milliarden keine dramatische Summe, könnte den Aktienkurs aber vorübergehend drücken.
Darum bietet die Aktie von Deutsche Telekom jetzt das Beste aus zwei Welten
Eine wichtige Weichenstellung wird der für Mitte Oktober angekündigte Kapitalmarkttag. Dort wird es um neue Prognosen und die Frage gehen, wie die Prioritäten zwischen Investitionen, Dividende und Schuldenabbau gewichtet werden. Denkbar wäre, dass die Telekom eine Übernahme etwa im Softwarebereich wagt. Ein Free Cashflow von rund 19 Milliarden Euro allein in diesem Jahr sollte Höttges Handlungsspielraum geben.
Fundamental bleibt die T-Aktie ein Favorit der Redaktion. Allein die Beteiligung an T-Mobile US deckt den größten Teil des Börsenwerts ab. Die Analysten von JP Morgan taxierten den Wert der Einzelteile des T-Konzerns unlängst auf 31 Euro je Aktie. Das liegt deutlich über unserer eher konservativen Zielmarke.
Ein wichtiges Argument bleibt auch die Dividende. Der Analystenkonsens erwartet im kommenden Jahr einen Anstieg von 77 auf 85 Cent je Aktie. 2025 sollen es dann 94 Cent werden. Die Telekom bietet damit eine gute Mischung aus Dividende und Kurspotenzial. Kursziel von Börse Online: 26 Euro.
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