Mit Spannung wurden am Mittwoch die Ergebnisse der FED-Sitzungsprotokolle erwartet, indizieren diese doch den weiteren Zinszyklus. Doch was sind die Ergebnisse? Hebt die Notenbank den Zins jetzt vielleicht auf sechs oder sieben Prozent?
Mit einem deutlichen Verlust ging der S&P500 am Mittwoch aus dem Handel. Insgesamt -0,8 Prozent verlor der amerikanische Leitindex auf 4.404,33 Punkte, was vor allem an den veröffentlichten FED-Sitzungsprotokollen lag. Denn diese brachten keine guten Nachrichten für die Märkte:
Die Ergebnisse der FED-Sitzungsprotokolle
So hat die US-Notenbank die Tür für weitere Zinserhöhungen offen gelassen. "Die meisten Teilnehmer sahen weiterhin erhebliche Aufwärtsrisiken für die Inflation, die eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich machen könnten", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten Zinsentscheidung vom 26. Juli.
Einen klaren Hinweis auf das weitere Vorgehen gab das Protokoll aber nicht. Zukünftige Schritte würden von der "Gesamtheit" der eingehenden Informationen abhängen. Obwohl die Konjunktur und der Arbeitsmarkt zuletzt robust geblieben seien, sähen einige Mitglieder dennoch Gefahren für die wirtschaftliche Aktivität und die Arbeitslosenquote.
Das ist der aktuelle Stand bei den Zinsen
Die US-Notenbank hatte auf ihrer jüngsten Sitzung die Leitzinsspanne um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben. Auf der vorhergehenden Sitzung hatte sie erstmals im aktuellen Erhöhungszyklus eine Pause eingelegt. Im März 2022 hatte der Leitzins noch knapp über der Nulllinie gelegen. Seither hatte die Fed die Leitzinsen kräftig angehoben. Nach der letzten Sitzung hatte Notenbankchef Jerome Powell weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen. Man habe keine Entscheidungen über künftige Zinsschritte getroffen – aber werde eine weitere Straffung der Geldpolitik bei Bedarf in Erwägung ziehen.
Schließlich liegt die Inflationsrate immer noch über dem Zielwert von zwei Prozent. Sie betrug im Juli 3,2 Prozent, während die Kerninflationsrate bei 4,7 Prozent lag. Bei dieser werden schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet.
Hebt die Notenbank die Zinsen bald auf sechs oder sieben Prozent?
Dementsprechend ist es keinesfalls ausgeschlossen, dass es weitere Zinsschritte gibt, vor allem vor dem Hintergrund einer wieder ansteigenden Inflation in den USA. Sollte letztere einen von Experten vorhergesagten Bounce erleben, dann dürften auch Zinsen von sechs Prozent nicht unwahrscheinlich sein. Eine noch stärke Straffung darüber hinaus, zum Beispiel auf sieben Prozent, ist aber vermutlich nur in einem Ausnahmeszenario möglich.
Mit Material von dpa-afx
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