Die Sperre gilt 90 Tage und kann um bis zu 45 Tage verlängert werden. In dieser Zeit sei es Blatter und Uefa-Präsident Platini untersagt, an jeglichen Fußball-Aktivitäten auf nationaler oder internationaler Ebene teilzunehmen. Die Ethikkommission begründete die Maßnahme mit der Untersuchung gegen die beiden.

Blatter war in Fifa-Korruptionsskandal ins Visier der Schweizer Behörden geraten. Die Bundesanwaltschaft verdächtigt den 79-Jährigen, der seit 1998 an der Spitze des Verbands steht, der ungetreuen Geschäftsführung und Veruntreuung und hat ein Strafverfahren gegen ihn eröffnet.

Blatter wird zur Last gelegt, im Jahr 2011 eine Zahlung von zwei Millionen Franken an Platini zulasten des Weltfußballverbands geleistet zu haben. Anwälte Blatters haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Auch Platini, der seit 2007 Präsident des europäischen Fußballverbands und galt als aussichtsreichster Anwärter für den Spitzenposten beim Weltverband ist, hat wiederholt erklärt, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen.

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Ins Rollen gebracht haben den größten Skandal in der mehr als hundertjährigen Geschichte des Weltfußballverbandes die USA. Die Schweiz hatte Ende Mai auf Ersuchen der US-Justiz sieben hochrangige Fifa-Funktionäre in Auslieferungshaft genommen. Die USA haben bislang Anklage gegen neun Vertreter des Fußball-Weltverbands und fünf Führungskräfte von Sportmedien und Vermarktungsunternehmen erhoben sowie weitere Anklagen in Aussicht gestellt. Ihnen wird organisierte Kriminalität, Geldwäsche und Überweisungsbetrug zum Zweck millionenschwerer Bestechungsprogramme zur Last gelegt.

Auch wichtige Fifa-Sponsoren machten darauf Druck auf Blatter: Coca-Cola, McDonald's, der Brauereikonzern Anheuser-Busch und Visa hatten vergangene Woche den sofortigen Rücktritt des Fifa-Chefs gefordert. Doch der Schweizer erklärte wiederholt, bis zur Wahl eines neuen Präsidenten im Februar im Amt bleiben zu wollen. Adidas, ebenfalls einer der Hauptsponsoren der Fifa, wollte sich zunächst nicht zu Blatters Suspendierung äußern. Der Sportausrüster hat wiederholt grundlegende Veränderungen im Verband gefordert, war mit seiner öffentlichen Kritik jedoch zurückhaltender als die US-Konzerne.

Reuters