Zahlreiche Banken - auch in Deutschland - wollten sich von ihrem Geschäft mit Unternehmensbeteiligungen trennen, unter anderem aus regulatorischen Gründen, sagte Ardian-Manager Jan-Philipp Schmitz, der mitverantwortlich für Dachfonds-Investments im deutschsprachigen Raum ist, der Nachrichtenagentur Reuters. Nach dem in den USA beschlossenen Trennbanken-System müssen sich Banken dort von ihrem Private-Equity-Geschäft auf absehbare Zeit trennen. Aber auch Versicherer, Staats- und Pensionsfonds verkauften Portfolien, um neue Beteiligungen eingehen zu können.
"Wir haben schon drei Transaktionen aus dem neuen Fonds finanziert", sagte Schmitz. Zwei Milliarden Dollar hat Ardian dafür ausgegeben. "In Deutschland gibt es einige Versicherer, mit denen wir sprechen." Zuletzt hatte Ardian 2011 zusammen mit der liechtensteinischen LGT die Beteiligungen der HSH Nordbank für knapp 600 Millionen Euro übernommen, die aus dem Private-Equity-Geschäft ausgestiegen war.
Für Investoren ist das Dachfonds-Geschäft mit "gebrauchten" Beteiligungen attraktiv, weil sie anders als im gewöhnlichen Private-Equity-Geschäft nicht bis zu zehn Jahre warten müssen, bis sich der Erfolg oder Misserfolg der Investments zeigt. Das Geld der meisten Fonds, die Emittenten wie Ardian übernehmen, steckt bereits zum größten Teil in Beteiligungen. Zudem kaufen Dachfonds-Emittenten die Portfolien meist mit Preisabschlägen. In Deutschland seien Versicherer, Versorgungswerke, Stiftungen und reiche Familienclans die größten Investoren in den neuen Fonds, sagte Schmitz.
Der französische Versicherer Axa hatte Ardian im Herbst an die Mitarbeiter der Private-Equity-Tochter verkauft, sich aber zu weiteren Investitionen in die Fonds verpflichtet. Auch bei dem neuen, sechsten Fonds ist Axa laut Ardian mit einem "signifikanten" Anteil dabei. 40 Prozent der Anleger kommen aus Nordamerika, 21 Prozent aus dem Nahen Osten und der Golfregion.
Reuters