Am meisten Geld legten Private-Equity-Fonds in Deutschland für Stada hin - 5,2 Milliarden Euro. Bain Capital und Cinven gewannen die Bieterschlacht um den Pharmakonzern aus Bad Vilbel bei Frankfurt. Dass sich Finanzinvestoren inzwischen auch an so große, börsennotierte Unternehmen heranwagten, zeige ihr Selbstvertrauen, sagt Kron. Es zeige aber auch den Druck, dem sie unterliegen, nachdem ihnen Investoren angesichts niedriger Zinsen Milliarden für neue Übernahme-Fonds anvertraut haben. Das treibt die Preise. "Sie sind dringend darauf angewiesen, ihr Kapital zu investieren. Da die Anzahl der Ziele im Markt jedoch begrenzt ist, werden Finanzinvestoren immer kreativer", sagt EY-Partner Wolfgang Taudte. So ließen sie sich zunehmend auch auf Minderheitsbeteiligungen oder Joint Ventures ein.
Nachholbedarf sieht Kron in der IT- und Technologie-Branche. Dort fehle europäischen Investoren im Vergleich zu den Rivalen aus den USA und China oft das nötige Wissen. "Letztlich geht es darum, Werte in den Unternehmen zu schaffen, die sie auch für strategische Investoren oder für einen Börsengang spannend machen", sagt der EY-Experte. Im zu Ende gehenden Jahr ging ein Großteil der Unternehmen an andere Finanzinvestoren. 52 von 108 Firmen, bei denen ein Private-Equity-Investor ausstieg, wurden auf diese Weise weitergereicht. Darunter war der schwäbische Industriekeramik-Hersteller Ceramtec. Er war mit 2,6 Milliarden Euro die zweitgrößte Private-Equity-Transaktion des Jahres in Deutschland und gehört nun einem Konsortium um BC Partners.
rtr