Nimmt Warren Buffett Abstand zu seiner eigenen Berkshire Hathaway-Aktie? Während das Papier neue Höhen erklimmt und sich Anleger auf die Aktie schmeißen, könnte Warren Buffett das nicht gut heißen. Was die Hintergründe sind und was Investoren tun sollten.
Die Berkshire Hathaway-Aktie hat weiterhin einen Lauf. In diesem Jahr legte das Papier von Warren Buffett bereits um 30 Prozent zu, während der S&P 500 lediglich 17 Prozent schaffte. Damit erzielte Warren Buffett wieder eine Outperformance, doch die Hinweise verdichten sich, dass er sein eigenes Unternehmen nicht mehr so gut findet.
Warren Buffett kauft keine Berkshire Hathaway-Aktien mehr
So deckte das US-Anlegermagazin Barron´s auf, dass Warren Buffett in den ersten drei Juli-Wochen keine eigenen Aktien zurückkaufte. Normalerweise tut er das regelmäßig und schafft somit Werte für sich und für seine Aktionäre. Doch aufgrund von einer sehr hohen Bewertung sollen diese Rückkäufe ausgeblieben sein. Die Berkshire Hathaway-Aktien (A und B) notieren nämlich auf Rekordhochs und auch die Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) seien so hoch wie nie. Hier warnt Warren Buffett beim Aktienmarkt und bei anderen Aktien immer davor, nicht in zu hohe KBVs zu investieren.
So warnt Barron´s auch davor, die Berkshire Hathaway-Aktie jetzt in Bezug auf das KBV zu kaufen: "Eines der wenigen Male, in denen Berkshire in den letzten zehn Jahren etwa zu seiner aktuellen Bewertung von 1,7 gehandelt wurde, war Anfang 2018. Das erwies sich als ungünstiger Zeitpunkt für den Kauf der Aktie. Drei Jahre später wurde es ungefähr zum gleichen Preis gehandelt."
Zudem könnte Warren Buffett und Berkshire Hathaway aus diesem Grund neues Ungemach drohen:
Hat sich Warren Buffett verspekuliert
Soeben ist Warren Buffett stolze 94 Jahre alt geworden. Und niemand würde ihm oder Berkshire Hathaway Erfolge absprechen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass neue Herausforderungen auf die Aktie zukommen. Denn Buffett verkaufte immer weiter Aktien, sodass Berkshire Schwierigkeiten bekommen könnte, mit den verbliebenen Aktien die von Investoren erwarteten Returns zu bringen. Zudem hat Warren Buffett hunderte Milliarden in Cash angelegt, weil dies in den USA sehr hohe Zinsen bringt. Wenn die Zinsen jetzt aber ab September gesenkt werden, dürfte dies Druck auf seine Margen ausüben. Noch nicht sofort, aber schon mittelfristig.
Doch was bedeutet das nun? Entweder Buffett nimmt niedrige Erträge in Kauf und damit einen eventuell schwächeren Aktienkurs. Auf der anderen Seite müsste er sonst mehr in den Aktienmarkt investieren und dort mehr Risiko eingehen. Es dürfte spannend sein zu sehen, wie Buffett sich entscheidet.
So ist die Berkshire Hathaway-Aktie abschließend auf jeden Fall teuer. Ein schlechtes Investment ist das Papier nicht, aber wie Anleger zwischen 2018 und 2021 gesehen haben, ist die Aktie auch nicht immer ein Selbstläufer. So rät die BÖRSE ONLINE Redaktion bei der Warren Buffett-Aktie aber weiterhin zum Kauf mit einem Kursziel von 450 Euro.
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