Sparer, die sich bislang nicht am Kapitalmarkt engagiert haben, verspüren in Zeiten des Coronavirus erst recht wenig Mut, Geld anzulegen. Die heftigen Schwankungen in den vergangenen Tagen, insbesondere am Aktienmarkt, aber auch die düsteren wirtschaftlichen Perspektiven mahnen zu Vorsicht. So rechnet das Kieler Institut für Weltwirtschaft mit einem Einbrechen des Bruttoinlandsprodukt Deutschlands 2020 um bis zu neun Prozent. Dennoch gibt es gute Gründe, sich gerade jetzt zu engagieren. In der Vergangenheit waren heftige Abstürze nicht selten ein guter Zeitpunkt für den Einstieg. Außerdem sollten die umfangreichen geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank, aber auch die angekündigte massive staatliche Hilfe eine allmähliche Beruhigung der Märkte bewirken.
Zudem gibt es Investmentfonds, die das ihnen anvertraute Geld sehr defensiv und über mehrere Anlageklassen gestreut anlegen. Dazu zählt der Flossbach von Storch - der erste Schritt. Zwei Punkte sind dabei wesentlich: "Wir wollen in erster Linie das Kapital der Investoren erhalten und möglichst stabile Erträge erzielen", erklärt Fondsmanager Wilhelm Wildschütz die Anlagephilosophie des Mischfonds.
Robuste Werte
Um die Leitlinie des Fonds umzusetzen, dürfen Aktien nicht höher als 15 Prozent gewichtet werden. Aktuell beträgt die Nettoquote nur noch fünf Prozent. Wildschütz favorisiert robuste Unternehmen, deren solide Geschäftsmodelle sich auch in der aktuellen Krise bewähren sollten. Dazu zählt der Manager beispielsweise den britisch-niederländischen Konsumgüterhersteller Unilever, den deutschen Versicherungskonzern Allianz und das US-Technologieunternehmen
Solvenz gefragt
Seinen Investmentschwerpunkt setzt der Fonds jedoch bei sicheren Zinstiteln. Dazu zählen neben Pfandbriefen und Hypothekenanleihen auch japanische Staatsanleihen, US-Treasuries, Bundesanleihen sowie Papiere der staatsnahen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Auch Unternehmensanleihen finden sich im Portfolio. "Wir achten vor allem auf die Solvenz der Emittenten", erklärt Wildschütz. Die Titel sind daher überwiegend mit Investment-Grade eingestuft. Das Coronavirus und seine schwerwiegenden Folgen für viele Unternehmen etwa im Automobilbereich oder in der Reisebranche zwingt das Management jedoch, Risikoeinschätzungen regelmäßig der neuen Lage anzupassen beziehungsweise getroffene Investmentscheidungen auf den Prüfstand zu stellen. Wildschütz rechnet mit einer deutlichen Zunahme von Insolvenzen. Die Gefahr eines Zahlungsausfalls beurteilt der Manager im Falle des Getränkekonzerns Coca-Cola oder des Technologieriesen Microsoft dagegen als relativ gering.
Die Verwerfungen an den Märkten hat der Fonds zum Aufbau von Positionen genutzt. "Wir agieren dabei aber sehr vorsichtig", sagt Wildschütz. Ein Ende der Krise sei noch nicht abzusehen. Bislang hat der Fonds die drastische Talfahrt an den Märkten gut überstanden. Der Verlust seit Jahresanfang beläuft sich auf gerade mal 2,8 Prozent. Auch wenn die Herausforderungen neu und gewaltig sind, ist Wildschütz optimistisch, den Fonds weiterhin mittel- und langfristig erfolgreich steuern zu können.