Fresenius und FMC hätten etwas besser als erwartet abgeschnitten, lobte ein Händler. Die Anhebung der Gewinnziele für die Fresenius-Flüssigmedizinsparte Kabi hätten die Anleger aber schon erwartet, so dass es nun zu Gewinnmitnahmen komme. Dagegen habe es bei FMC unterschwellige Ängste vor einer möglichen Prognosesenkung gegeben, welche sich nicht bewahrheiteten.
Entsprechend unterschiedlich fiel die Kursentwicklung aus: FMC-Papiere markierten am späten Vormittag bei 83,79 Euro eine neue Bestmarke. Zuletzt standen sie 1,66 Prozent im Plus bei 83,29 Euro, was immer noch für den Spitzenplatz im schwachen DAX reichte. Dagegen gaben die Fresenius-Aktien um 0,52 Prozent auf 66,70 Euro nach.
Der optimistischere Ausblick des Medizinkonzerns sei positiv, überrasche aber nicht, schrieb Commerzbank-Analyst Oliver Metzger. Insgesamt sah er den Quartalsbericht neutral für die Aktie. Dagegen sollte die starke Gewinnentwicklung bei FMC die Bedenken zerstreuen, die es beim Dialysespezialisten zuvor über die Erreichbarkeit der Jahresziele gegeben habe.
Analyst Volker Braun vom Düsseldorfer Bankhaus Lampe sieht nun bei FMC das obere Ende der Jahreszielspanne in Reichweite, und Jacob Thrane von der Baader Bank rechnet mit steigenden Gewinnschätzungen am Markt. Die Fresenius-Tochter erwartet für 2016 weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 7 bis 10 Prozent und ein Ergebniswachstum zwischen 15 und 20 Prozent.
Dagegen traut sich Fresenius selbst nach dem dank Kabi starken Quartal für das Gesamtjahr mehr Gewinn zu als bisher: Der um Sondereinflüsse bereinigte Überschuss soll währungsbereinigt um 11 bis 14 Prozent zulegen statt wie bisher angepeilt um 8 bis 12 Prozent. An seiner Umsatzprognose, die ein Plus von 6 bis 8 Prozent vorsieht, hält der Medizinkonzern aber fest.