Deutlich besser läuft es bei FMCs Mutterkonzern Fresenius. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr dank guter Umsätze mit Nachahmermedikamenten und im Krankenhausgeschäft einen Rekordgewinn von 1,05 Milliarden Euro eingefahren. Die Umsätze kletterten um fünf Prozent auf 20,3 Milliarden Euro. Die Dividende will Fresenius um 15 Cent auf 1,25 Euro je Aktie anheben - damit steigt die Ausschüttung zum 21. Mal in Folge.
Auch für das laufende Jahr zeigte sich Konzernchef Ulf Schneider optimistisch: Der Umsatz soll währungsbereinigt um 12 bis 15 Prozent steigen, der Gewinn um zwei bis fünf Prozent. Nach der Übernahme zahlreicher Krankenhäuser des Konkurrenten Rhön-Klinikum, die das Kartellamt kürzlich absegnete, gab Fresenius zudem neue mittelfristige Ziele bekannt: Bis 2017 peilt das Unternehmen einen Umsatz von 30 Milliarden Euro und einen Gewinn von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro an.
FMC VORSICHTIG
Deutlich schwieriger ist die Lage der Dialysetochter FMC. Der erste Gewinnrückgang seit 2001 ist zwar auch darauf zurückzuführen, dass FMC 2012 einen Sonderertrag von 140 Millionen Dollar im Rahmen der Übernahme des Konkurrenten Liberty Dialysis verbuchte. Auf Gegenwind am wichtigsten Markt USA muss sich der weltgrößte Blutwäschekonzern aber dauerhaft einstellen. Amerika bezahlt seit April 2013 zwei Prozent weniger für die Behandlung von staatlich krankenversicherten Dialysepatienten, die den Großteil der FMC-Patienten ausmachen.
In den kommenden Jahren soll die Erstattung weiter sinken. Da Dialysefirmen auf der anderen Seite Ausgleichszahlungen erhalten, die sich an der Inflationsrate orientieren, wird die Erstattung 2014 und 2015 nach Einschätzung von Analysten unter dem Strich in etwa auf dem aktuellen Niveau bleiben. Da die Kosten für Medikamente und Mitarbeiter steigen, steht FMC jedoch unter Druck. Im vergangenen Jahr kletterte die durchschnittliche Vergütung pro Dialyse-Behandlung in den USA - eine der wichtigsten Kennzahlen in der Branche - um vier auf 359 Dollar. Die Kosten nahmen allerdings um zehn auf 293 Dollar zu.
FMC-Chef Powell hat deshalb bereits 2013 ein Sparprogramm angekündigt. Im laufenden Jahr könnten die Kosten dadurch um bis zu 60 Millionen Dollar gedrückt werden, erklärte FMC. Bei seiner Prognose für 2014 blieb Powell, der die Ziele 2013 zweimal leicht nach unten korrigieren musste, jedoch vorsichtig und sagte lediglich einen Gewinn von 1 bis 1,05 Milliarden Dollar voraus. Die mögliche Kosteineinsparungen durch das Sparprogramm seien dabei noch nicht berücksichtigt, erklärte FMC.
Die FMC-Aktien verloren am Dienstagmorgen 6,7 Prozent.
Reuters
Einschätzung der Redaktion:
Dass die Dialysetochter des Gesundheitskonzerns Fresenius stark vom US-Markt abhängig ist, zeigt sich an den Gewinneinbußen aufgrund der Sparmaßnahmen in den USA. 2013 ging's beim Ergebnis um sechs Prozent runter, auch für 2014 werden leichte Einbußen erwartet. Die Aktie gab deutlich nach. Aktionäre ziehen einen engen Stopp bei 46 Euro.