Globale Value-ETFs
Gemessen an klassischen Value-Kennziffern wie Kurs-Gewinn- (KGV) oder Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) dürften US-Aktien aufgrund ihrer hohen Bewertung in den globalen Value-ETFs keine große Rolle spielen. Dennoch reicht die US-Quote bei ihnen von 14 bis 68 Prozent.
Der Grund dafür liegt meist an den Indexvorgaben. So dürfen einige Value-Indizes beim Risiko sowie bei den Ländern weit von ihrem Mutterindex abweichen, andere Indizes nicht.
So orientiert sich der iShares Edge MSCI World Value Factor ETF beispielsweise am MSCI World Enhanced Value Index und wählt die Aktien anhand von drei Kennziffern aus, ohne sich an Ländergrenzen halten zu müssen.
So sind japanische Aktien mit 30,4 Prozent etwa die zweitgrößte Position, obwohl sie nur 7,6 Prozent vom MSCI World Index ausmachen.
Während dessen orientiert sich der iShares Edge MSCI World Multifactor ETF am MSCI World Diversified Multiple-Factor Index, der sich enger am MSCI World anlehnt.
Zwar ist der Multifactor ETF kein reiner Value-ETF. Jedoch hat er einen Value-Bias, da er Momentum, Qualität, Size sowie Value als Faktoren verwendet.
Globale Value-Fonds
Bei den globalen Value-Fonds ist die US-Bandbreite ebenfalls sehr hoch und reicht von einem bis 62 Prozent.
Mit einem US-Anteil von 62 Prozent steht der Acatis Aktien Global Fonds hier an der Spitze. Allerdings ist Fondsmanager Hendrik Leber längst kein klassischer Value-Manager mehr, der sich vornehmlich an Bewertungskennziffern orientiert. Zudem investiert der Buffett-Fan zu über 50 Prozent in IT-, Gesundheits- und zyklische Konsumwerte, was dem Acatis Aktien Global Fonds das Profil eines Quality-Growth-Fonds verleiht.
Mit einer US-Quote von 29 Prozent liegt der Value-Klassiker Templeton Growth im Mittelfeld. Das Manager-Team um Peter Moeschter setzt neben den USA auf japanische- (17 %) und deutsche Aktien (6 %) und hält zudem rund 15 Prozent in liquiden Mitteln.
Am anderen Ende der Skala stehen Value-Fonds wie der Global Advantage Major Markets Fund und der Lingohr-Systematic-Invest, die US-Aktien aufgrund der hohen Bewertung meiden und bestenfalls mit rund zehn Prozent gewichten.
Dabei deckt Michael Keppler seine US-Quote beim Global Advantage Major Markets Fund komplett mit der Buffett-Holding Berkshire Hathaway ab.
Nahezu komplett auf US-Aktien verzichtet Norbert Keimling beim StarCapital Priamos, der stattdessen stärker in Aktien aus Südkorea (15 %), Italien (10 %) und Japan (10 %) investiert.