Als einer der ersten Anbieter hat sich die Frankfurter Fondsboutique Acatis daran gemacht, den Fondsmanager durch einen Computer zu ersetzen. Dazu hat Acatis Chef Hendrik Leber Quantenstein ein 50/50-JointVenture zwischen NNAISENSE und Acatis gegründet. Fondsmacher Leber gibt unumwunden zu, dass der Acatis AI Global Equities besser laufen könnte. "Wir wollen das Konzept erst nach drei Jahren beurteilen - ein Jahr ist erst vor bei. Wir beobachten aber, dass der Fonds sich nicht sehr dynamisch verhält. Er meidet große Namen und populäre Titel und liefert damit eine ordentliche, aber im Indexvergleich unterdurchschnittliche Performance ab", sagt er.
Im Grunde ist es das, was Acatis wollte - unaufgeregte Stetigkeit ohne Dramatik. Zudem wollte Acatis Outperformance und hat sie bisher nicht bekommen. "Schauen wir nach zwei Jahren noch mal drauf, und warten wir die nächste Börsenkrise ab. Vielleicht bekommen wir dann den Lohn für die Stetigkeit des Programms", sagt Leber. Aus technischer Sicht laufe alles rund. "Die Zusammenarbeit mit NNAISENSE funktioniert gut, der Datenaustausch, das regelmäßige Training, die Eliminierung von Fehlerquellen, die Verfeinerung und Modernisierung des Programms".
Was gut funktioniert hat und was weniger, beschreibt Leber folgendermaßen: "Wir beobachten, dass der Computer vollständig unbeeinflusst vom Börsenhype ist. Er liefert uns gute Allwetterportfolios. Wir haben derzeit keine Rückkopplungsschleifen vom Markt in das System hinein. Wir denken aber, wir müssen dem System einen Anhaltspunkt geben, in welchem Umfeld es sich befindet. Ein KGV von zehn war im Jahr 2009 normal, heute wäre es exzeptionell billig. Ein Stromkonzern vor zehn Jahren hatte ganz andere Kennzahlen als heute. Das hineinzufüttern, ohne dem System zu viel zu verraten, ist nicht einfach." Trotz des nicht optimalen Starts glaubt Leber, dass künstliche Intelligenz den Menschen ersetzen kann, zumindest in vielen Anlagesegmenten.
Fazit: Fonds, die auf künstliche Intelligenz setzen, bleiben interessant. Den Acatis AI Global Equities sollte man weiter beobachten.