Fondsmanager
Alexander Darwall hat Geschichte in Cambridge studiert und von 1985 bis 1992 im Aktienresearch gearbeitet, zuletzt bei Goldman Sachs. 1995 ist der Brite zu Jupiter nach London gewechselt. Seit April 2007 managt er erfolgreich den Jupiter European Growth.
Strategie
Der Brite ist kein typischer Fondsmanager, der sich mit Konjunkturzahlen, Prognosen oder dem nächsten Quartalbericht beschäftigt. Darwall sucht viel lieber nach Unternehmen, die sich unabhängig von den Zuckungen der Wirtschaftsdaten bewegen.
Daher sucht er nicht nach der nächsten kurzfristigen Chance, sondern nach Unternehmen, die er möglichst lange halten kann. Das sind Firmen, die überdurchschnittlich schnell wachsen und Geld verdienen. Daher hat er schon seit vielen Jahren Novo Nordisk im Portfolio. "Beim Anbieter von Insulinprodukten kann kaum etwas schiefgehen", sagt Darwall, "weil die Nachfrage steigt und andere Firmen die Dänen nicht vom Markt verdrängen können." Bislang zumindest. Sollte der Jupiter-Experte feststellen, dass das Geschäftsmodell nicht mehr intakt ist, verkauft er. Darwall ist im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nicht richtig bullish für die nächste Zeit.
"Für uns sieht es derzeit so aus, dass die außergewöhnlich guten Investmentbedingungen in den letzten Jahren - vor allem die niedrigen Zinsen - nicht weiter anhalten werden. Politische Entscheidungsträger haben bereits signalisiert, dass das allgemeine Zinsniveau parallel zum Inflationsdruck steigen muss. Darüber hinaus führen öffentliche Spannungen im Westen zwischen Kapital und Arbeit zu weniger wirtschaftsfreundlichen politischen Entscheidungen." Insgesamt sieht Darwall auch viele Branchen in einer Umbruchphase. "Ein Beispiel hierfür ist die Veränderung der Konsumentennachfrage, die sich derzeit in verschiedenen Sektoren und Industrien weltweit zu wandeln scheint: In der Tourismusbranche steigt die Nachfrage nach Kreuzfahrten schneller als der klassische Urlaub", sagt er. Daher hat er etwa in den Kreuzfahrtanbieter Carnival investiert.
Portfolio
Darwall hält derzeit 36 Titel. Darunter seien derzeit 85 Prozent Large Caps, zwölf Prozent Mid Caps sowie gut zwei Prozent Small Caps. Er bevorzuge Industrietitel, Konsumdienstleister sowie Gesundheitstitel. Diese Aufteilung ergibt sich laut Darwall allein aus dem Stockpicking. Die Top Ten hat er mit 62 Prozent hoch gewichtet. Deutsche Titel sind mit knapp 27 Prozent am höchsten gewichtet. Wirecard ist mit 9,3 Prozent auch seine größte Position.
Fazit: Der Jupiter European Growth Fund ist seit Jahren einer der besten Europa-Fonds. Von schwachen Jahren wie 2016 sollte man sich nicht beirren lassen. Darwall bleibt stets seinem Stil treu.