Seit Anfang des Jahres sind viele Aktien tief gefallen. Einzig Value-Titel, die günstiger bewertet sind als der breite Markt, hielten sich vergleichsweise gut. Frank Fischer hat sich dem Value-Investing verschrieben. In den vergangenen Jahren wurde der Anlagestil jedoch nicht belohnt. Wachstumswerte dominierten das Börsengeschehen. Fischers aktienlastiger Mischfonds, der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, bekam daher lange Zeit nur die FondsNote 5. Nun aber kommt Value wieder zurück. Der Fonds wurde jüngst auf Note 4 hochgestuft
Fischer investiert vor allem in sogenannte Modern-Value-Aktien. Diese sind im Vergleich zu klassischen Value-Werten nicht mehr spottbillig. Sie erzielen aber Eigenkapitalrenditen von 20 bis 25 Prozent. "Über einen längeren Zeitraum bringt dies eine viel bessere Performance", sagt Fischer. Als Beispiel für eine hochprofitable Modern- Value-Aktie nennt Fischer Microsoft, das für sein Software-Programm Office 365 jüngst die Lizenzpreise erhöhte.
Bis der Fonds mit Note 1 beurteilt wird, dürfte es jedoch dauern. Der Fidelity Italy und der JP Morgan Emerging Markets Dividend haben dagegen die begehrte Top-Note dank kontinuierlich starker Leistungen nun erreicht.
Growth-Fonds fallen dagegen zurück. Der Comgest Growth Japan etwa wurde auf FondsNote 2 herabgestuft. Der Fonds investiert in langfristig stark wachsende Unternehmen, deren Aktien aber immer teurer geworden sind - und daher jüngst wieder nachgaben. Auch der Morgan Stanley US Advantage verlor seit Anfang 2022 kräftig. €uro am Sonntag hat die beiden Fonds auf Note 2 herabgestuft. Wer vor etlichen Jahren in die beiden Growth-Fonds investiert ist, dürfte aber immer noch auf hohen Kursgewinnen sitzen.
Tiefe Zinsen, schlechte Note
Dies war beim Blackrock Euro Short Duration Bond Fund nicht möglich. Der Fonds investiert in Anleihen mit kurzen Restlaufzeiten von ein bis drei Jahren. Diese Bonds sind jedoch niedrig oder sogar negativ verzinst. In den vergangenen vier Jahren war das Rendite-Risiko-Profil des Blackrock-Fonds zudem schlechter als bei vergleichbaren Fonds und ETFs, sodass €uro am Sonntag den Fonds nur noch mit der FondsNote 5 bewertet.
Besser liefen in den vergangenen vier Jahren der L & G Battery Value-Chain ETF und der L & G Ecommerce Logistics ETF, die €uro am Sonntag auf Anhieb mit FondsNote 1 beziehungsweise FondsNote 3 einstuft. Mit dem Battery-Value-Chain-ETF setzen Anleger weltweit auf 30 Unternehmen, die Batterien herstellen, diese nutzen oder die dafür nötigen Rohstoffe fördern.
Beim E-Commerce- und Logistik-ETF halten Anleger 43 Unternehmen, zu denen Amazon oder die Deutsche Post gehören. Anleger sollten bei beiden L & G-ETFs aber mit höheren Schwankungen rechnen.