Einschließlich weiterer Ausgaben für die Entwicklung von Technologien für selbstfahrende Autos steigt die Gesamtsumme der Investitionen auf 29 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Der größere Rivale General Motors - will bis 2023 rund 27 Milliarden Dollar ausgeben. Die Summe enthält allerdings keine Hybrid-Autos.
"Wir beschleunigen unsere gesamten Pläne", sagte Konzernchef Jim Farley. Das schließe die Erhöhung der Batteriekapazität und die Ankündigung weiterer Elektrofahrzeuge (EV) ein. Finanzchef John Lawler unterstrich während einer Telefonkonferenz mit Journalisten Fords Führungsanspruch bei Zukunftstechnologien: "Wenn E-Autos weiterhin schnell an Beliebtheit gewinnen, insbesondere bei gewerblichen Kunden, wollen wir klarstellen, dass wir niemandem Boden abtreten werden." Ford hatte sich vor eineinhalb Jahren mit Volkswagen verbündet, um dessen Elektrobaukasten MEB nutzen zu können, wodurch die Kosten sinken. Die beiden Konzerne arbeiten außerdem in dem Gemeinschaftsunternehmen Argo AI bei der Entwicklung von computergesteuerten Fahrzeugen zusammen.
Farley sagte, in der Summe von 22 Milliarden für die Elektrifizierung der Modellpalette seien mögliche Ausgaben für eine Batterieproduktion nicht enthalten. Er fügte in dem Zusammenhang hinzu, dass Ford bald weitere Ankündigungen zu seinen Partnerschaften machen werde. Im Herbst hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Ford angesichts der steigenden Verkaufszahlen bei E-Autos erwäge, eigene Batteriezellen herzustellen.
Auf die Frage, ob Ford mit der Ankündigung von GM gleichziehen werde, ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zu verkaufen, antwortete Finanzchef Lawler ausweichend: Ford konzentriere sich jetzt auf den Verkauf massentauglicher E-Fahrzeuge.
SONDERPOSTEN BELASTEN DAS ERGEBNIS
Im vierten Quartal rutschte Ford tiefer in die roten Zahlen. Der Nettoverlust lag bei 2,8 Milliarden Dollar nach einem Minus von 1,7 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Im Schlussquartal schlugen allerdings mehrere Sonderposten zu Buche, darunter Belastungen durch eine große Rückrufaktion, die Neubewertung von Pensionen und die Schließung der Werke in Brasilien.
Im Gesamtjahr 2020 brockten auch die Folgen der Corona-Krise dem Konzern einen Verlust von 1,3 Milliarden Dollar ein. Angepeilt hatte das Management eigentlich einen Gewinn zwischen 600 Millionen und 1,1 Milliarden Dollar. Auch im ersten Quartal sieht Ford Probleme: Dann könnte der weltweite Engpass bei Computerchips die Produktion um zehn bis 20 Prozent bremsen und so das Betriebsergebnis um ein bis 2,5 Milliarden Dollar schmälern. Die Ford-Aktien legten nachbörslich dennoch zu, da die operativen Ergebnisse des vierten Quartals und die Gewinnprognose für 2021 von acht bis neun Milliarden Dollar über den Erwartungen lagen.
In Europa, wo Ford schon vor längerem massiv auf die Kostenbremse getreten ist und Stellen gestrichen hat, erzielte der US-Konzern mit einem operativen Ergebnis von 414 Millionen Dollar den höchsten Quartalsgewinn seit mehr als vier Jahren. Durch den Sparkurs seien die jährlichen Strukturkosten um 1,1 Milliarden Dollar gesenkt worden. Alle Geschäftsbereiche - Pkw, Nutzfahrzeuge und der Import von US-Fahrzeugen seien im vierten Quartal profitabel gewesen, berichtete Ford.
rtr