Ende März traf es Ford. S & P stufte den US-Autobauer auf "BB+" herab. Die Nummer 2 der Branche in den USA hatte wegen der Pandemie Produktionsanlagen rund um den Globus schließen müssen. Die Ratingagentur stellte daraufhin erhöhten "finanziellen Druck" fest. Ford ist jetzt ein "gefallener Engel", die Kreditqualität hat sich von Investment-Grade auf "spekulativ" verschlechtert. Neben Ford haben auch der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz, die Fluglinie Delta Airlines sowie der französische Automobilkonzern Renault ihre gute Bonitätsnote verloren. In den kommenden Monaten dürften weitere Unternehmen in den Junk-Bereich herabgestuft werden. S & P hat mittlerweile bei über 1000 Anleiheemittenten den Ausblick auf "negativ" gesenkt.

US-Notenbank kauft Junk

Mit dem Downgrade steigt das Zahlungsausfallrisiko. Vorsichtige Investoren stoßen die Papiere ab, dadurch sinkt in der Regel der Kurs beziehungsweise steigt die Rendite. Dies wiederum lockt mutige Investoren an, zumal die Gefahren eines Engagements relativiert werden. So ist nicht auszuschließen, dass die EZB künftig Bonds in die Bücher nehmen wird, die allein aufgrund der Corona-Pandemie herabgestuft wurden. Die US-Notenbank ist schon so weit. Sie erwirbt nicht nur einzelne Schrottanleihen, sondern ist auch bereit, börsennotierte Indexfonds für Hochrisikoanleihen zu kaufen.


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Die Investmentbranche bietet eine ganze Reihe entsprechender Exchange Traded Funds an. Der iShares Fallen Angels High Yield Corporate Bond ETF beispielsweise umfasst Emittenten aus den Industriestaaten, die laut Factsheet "im Laufe ihrer Handelshistorie auf ein Rating unterhalb Investment-Grade herabgestuft wurden". Neben Anleihen von Ford finden sich im ETF auch Nachranganleihen des Telefonkonzerns Vodafone. Ebenso hoch gewichtet sind Papiere des Minenbetreibers Freeport-McMoran. Insgesamt enthält der ETF über 400 Positionen.

Die Anleihen weisen im Schnitt einen Kupon von 4,7 Prozent auf, die durchschnittliche Restlaufzeit liegt bei 7,7 Jahren. In den vergangenen drei Monaten legte der ETF um rund vier Prozent zu. Auf Sicht von drei Jahren erzielte er ein Plus von rund 17 Prozent.