"Viele unserer Kundinnen und Kunden haben in den vergangenen Monaten zum Beispiel auf Reisen, bei Unternehmungen oder auch privaten Veranstaltungen wieder viele Fotos aufgenommen", sagte Unternehmenschef Christian Friege am Freitag bei Vorlage von Quartalszahlen in Oldenburg. Dies lasse das Management durchaus positiv auf das für das Unternehmen so wichtige Weihnachtsgeschäft blicken. Im vierten Quartal erwirtschaftet Cewe traditionell den Großteil des Jahresergebnisses.
Die Aktie verlor am Vormittag rund 0,6 Prozent auf 127,60 Euro. Der Fotodienstleister habe die Erwartungen erfüllt, schrieb Analyst Thilo Kleibauer von Warburg Research. Nun richteten sich die Augen aufs Weihnachtsgeschäft. Nach Ansicht von Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sehen die Zahlen insgesamt ordentlich aus, und eine Steigerung des Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei auf Jahressicht immer noch möglich.
Im dritten Quartal rutschte Cewe zwar operativ mit rund zwei Millionen Euro in die Verlustzone und damit etwas stärker als ein Jahr zuvor. In den ersten neun Monaten 2021 stand jedoch ein operativer Gewinn zu Buche. Der Umsatz fiel im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund drei Prozent auf 132,4 Millionen Euro.
Im zweiten Quartal und teilweise im dritten Quartal des Vorjahres hatte Cewe von der Pandemie profitiert, da viele Menschen im ersten Lockdown die Zeit für die Bestellung von Fotos oder anderen Produkten nutzten. Daher legte Cewe damals vor allem im Fotofinishing - also den Abzügen von Bildern sowie der Gestaltung von Kalendern oder auch großformatigen Drucken - deutlich zu. Inzwischen hat sich die Lage aber wieder deutlich verändert: Durch die Lockerung der Corona-Maßnahmen nutzten die Menschen die Zeit wieder für viele andere Dinge.
Zusätzlich hätten Urlaubsreisen hauptsächlich nur im Inland oder den Nachbarländern stattgefunden, hieß es. Die Fernreise als Anlass für ein besonders großes und dickes Fotobuch sei eher die Ausnahme gewesen. Unter dem Strich machte Cewe im abgelaufenen Quartal gut zwei Millionen Euro Verlust nach minus 1,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr hielt das Management an seiner Prognose fest und geht weiterhin von einem Gewinn nach Steuern zwischen 48 und 56 Millionen Euro aus. Beim Umsatz werden bis zu 770 Millionen Euro angepeilt. 2020 hatte der Konzern 727 Millionen Euro umgesetzt und dabei 52 Millionen verdient.
dpa-AFX