Es sei mit starken Einschränkungen im Luftverkehr zu rechnen und nicht auszuschließen, dass weitere Flughäfen in den Warnstreik einbezogen würden. Die Lufthansa kündigte einen Sonderflugplan an. Wegen Warnstreiks an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld am Montag sowie an den Airports Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart am Donnerstag waren zuletzt bereits Hunderte Flüge ausgefallen.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport rechnete bislang mit rund 136.000 Passagieren für Dienstag. Wie viele der geplanten 1200 Starts und Landungen ausfallen, war zunächst unklar. Die Lufthansa will am Sonntagnachmittag ihre Passagiere über Änderungen und den Sonderflugplan an ihrem wichtigsten Drehkreuz informieren, wie ein Sprecher erläuterte.

Verdi begründete den erneuten Streikaufruf damit, dass der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) bislang nicht bereit sei, ein verbessertes und verhandlungsfähiges Angebot für die rund 23.000 Beschäftigten im Bereich der Sicherheit an deutschen Flughäfen vorzulegen. Sollte es dabei bleiben, seien weitere Streiks nicht auszuschließen, kündigte Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher an.

Verdi fordert eine Erhöhung des Stundenlohns für die Beschäftigten bei Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrollen auf 20 Euro brutto. Nach Gewerkschaftsangaben erhält derzeit ein Beschäftigter, der in Berlin-Tegel oder Berlin-Schönefeld in der Passagierkontrolle tätig ist, brutto 17,12 Euro pro Stunde. Das bislang vorliegende Angebot der Arbeitgeber belaufe sich auf eine Erhöhung von rund 40 Cent. Die Arbeitgeber hatten demnach in der jüngsten Verhandlungsrunde am 20. und 21. Dezember ihr Angebot für eine Entgelterhöhung von 1,8 auf 2,0 Prozent pro Jahr bei einer zweijährigen Vertragslaufzeit erhöht. Die Lohnanpassung für ostdeutsche Bundesländer soll erst nach fünf Jahren beendet sein.

Die Verhandlungen sollen am 23. Januar in Berlin fortgesetzt werden.

rtr