Fraport profitierte im ersten Jahresviertel von mehreren Faktoren: Zum einen wurden die Ergebnisse der Flughafen-Ladenkette Airmall sowie des Airports Ljubljana in Slowenien erstmals in die Bilanz aufgenommen. Zudem stiegen die Passagierzahlen am wichtigsten Konzernflughafen Frankfurt um 2,7 Prozent auf gut 12,5 Millionen. Unter ihnen waren besonders viele Passagiere aus Übersee, die am Flughafen mehr einkaufen. Im Schnitt gab ein Fluggast im ersten Quartal 3,93 Euro aus - deutlich mehr als die 3,69 Euro vor einem Jahr. Der Konzern verdient daran doppelt: An der Ladenmiete und über die Beteiligung an den Verkaufserlösen. Mit Shopping und Immobiliengeschäften erzielt Fraport knapp 60 Prozent des Gewinns.
In diesem Jahr rechnet Vorstandschef Stefan Schulte wie gehabt mit zwei bis drei Prozent mehr Gästen in Frankfurt. Im April lag das Plus der Passagierzahl mit 7,5 Prozent klar über dieser Prognose. Gleichzeitig soll das operative Jahresergebnis auf bis zu 840 (Vorjahr: 790) Millionen Euro steigen.
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SORGE UM GRIECHENLAND-DEAL
Noch nicht in trockenen Tüchern ist der geplante Einstieg bei mehr als einem Dutzend Regionalflughäfen in Griechenland für 1,2 Milliarden Euro. Wegen der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in dem Land sei derzeit nicht sicher, ob der Deal abgeschlossen werden könne, erklärte Fraport im Quartalsbericht. Die Frankfurter hatten sich im November zusammen mit einem örtlichen Partner als Bieter durchgesetzt und verhandeln seitdem über die Konditionen. Unübersichtlich wurde die Lage, als die neue griechische Regierung viele Privatisierungsprojekte infrage stellte. Mittlerweile geht es wieder voran: Ein Fraport-Insider hatte Reuters vorige Woche gesagt, Konzernchef Schulte habe Gespräche mit der Athener Regierung geführt. Diese habe eine Beteiligung an dem Airport-Konsortium gefordert und zudem ins Spiel gebracht, nur sieben Flughäfen zu privatisieren. Dem stehe Fraport wohlwollend gegenüber, sagte die Person. Für Fraport sind Staatsbeteiligungen nichts Neues. Auch am Heimatflughafen Frankfurt oder dem Airport Xiang in China sind Regierungen Miteigentümer.
Reuters