Von Accessoires bis zu Zeitschriften, von Armani über Boss bis Zegna ist am Frankfurter Flughafen alles zu finden. Und weil auf Reisen das Geld lockerer in der Tasche liegt, spült das dem Flughafenbetreiber sehr viel Geld in die Kasse. Der Flughafen in der Mainmetropole hat von allen europäischen Flughäfen den höchsten Anteil von Umsteigern. Wartezeiten werden so zur Shoppingtour. Der Euro ist günstig, so greifen die sowieso konsumfreudigen Chinesen, Amerikaner, Japaner und Araber tiefer in die Reisekasse als im Vorjahr. Im Schnitt gab ein Reisender im ersten Quartal 3,93 Euro aus, nach 3,69 Euro. Zugegeben, das hört sich wenig an, ist aber in der Summe erklecklich.

Von Januar bis März stiegen die Umsatzerlöse in der Sparte Retail & Real Estate um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert auf 113,4 Millionen Euro. Bei einem EBITDA von 89,1 Millionen erreichte die Sparte eine Bruttomarge von 78 Prozent. Der gesamte Konzern erzielte im ersten Quartal ein EBITDA von 153,1 Millionen Euro, was einer Marge von 26,6 Prozent entspricht. Damit trägt die Shopping-Sparte bereits zu mehr als 60 Prozent zum Bruttogewinn des Konzerns bei.

Das Fraport-Management ist optimistisch für das Jahr und bekräftigte im Frühjahr seine Prognose, hat aber die Latte nicht sehr hoch gehängt. Der Konzern rechnet mit einem operativen Jahresergebnis von bis zu 840 Millionen Euro nach 790 im letzten Jahr. 2014 erreichte Fraport mit fast 60 Millionen Reisenden trotzt Streik ein Rekordhoch. Für das laufende Jahr wird mit einem Anstieg um zwei bis drei Prozent gerechnet.

Die Schätzung könnte sich als zu konservativ herausstellen. Im ersten Halbjahr fertigte Fraport in Frankfurt 28,9 Millionen Passagiere ab. Ein Plus von 4,1 Prozent zum Vorjahresvergleich und eine neue Halbjahres-Bestmarke. Die klassischen Urlaubsmonate Juli, August und September werden wahrscheinlich den Wachstumstrend fortsetzen. Gut möglich, dass Fraport seine Prognose anhebt, wenn das Unternehmen am 6. August den Zwischenbericht zum ersten Halbjahr bekannt gibt.

Der Hebel für einen höheren Gewinn und damit einen anziehenden Aktienkurs ist einfach: Mehr Reisende, die in den Shops am Flughafen einkaufen, bei gleichbleibenden Kosten. Das sieht auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux so und hat die Fraport-Aktie in die Liste der "German Top Picks" aufgenommen mit dem Kursziel von 74 Euro.

Auf Seite 2: Gute Zahlen könnten der Befreiungsschlag sein



3

Die Aktie wird mit einem Bewertungsabschlag zum Sektor gehandelt. Investoren halten sich wohl wegen Griechenland zurück. Fraport hat zusammen mit einem Partner vor Ort die Betreiberkonzessionen für 14 Regionalflughäfen, darunter Kreta und Thessaloniki. Ob die Übernahme wie geplant klappt wird derzeit verhandelt.

Dem turbulenten Börsenumfeld der letzten Monate konnte sich auch der Fraport-Aktienkurs nicht entziehen. Seit Anfang Juni läuft der Kurs in einer engen Spanne zwischen 56 Euro und knapp 60 Euro seitwärts. Gute Zahlen könnten der Befreiungsschlag sein. Spekulative Anleger positionieren sich über den K.o.-Call.

Basiswert Fraport

Produkt Knock-out-Call mit Stopp-Loss

WKN HY6ZAH

Emittent HypoVereinsbank

Laufzeit endlos

Basispreis 48,19 €

Knock-out-Schwelle 49,60 €

Kurs des K.o-Calls 1,16 €

Hebel 5,1

Abstand zum Knock-out 17,03 %