"Costa Fastgarnix". Vergangenen Sommer tanzte ein freundlicher Helene durch die Werbelandschaft und warb für günstige Mobilfunkverträge. Vor Weihnachten kam die Gans dazu: Costa gans wenig. Die Werbe-Kampagne von Freenet kam gut an. Zuletzt legten die Kundenzahlen um mehr als drei Prozent auf 9,21 Millionen zu. Die Kampagne geht mit Frühlingsangeboten zum Verlieben in die Verlängerung.

Frühling ist auch der Zeitpunkt um "Costa fast gar nix" für die eigenen Bücher umzusetzen. Im ganz großen Stiel schuldet der größte unabhängige Mobilfunkprovider um. Die Büdelsdorfer plazierten sehr erfolgreich ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 560 Millionen Euro bei institutionellen Investoren. Mit einem Teil des Geldes bedient Freenet eine im April fällige Anleihe, die noch mit einem Kupon von 7,125 Prozent ausgestattet ist. Ganz im Gegensatz zur neuen Anleihe, die lediglich einen Durchschnittszinssatz von 1,1 Prozent ausweist. So spart sich Freenet eine Menge Zinsen, sichert sich eine günstige Refinanzierung und gewinnt viel Spielraum für weiteres Wachstum. Neben der Vermarktung von Mobilfunkeinheiten will der Konzern den Digital-Lifestyle-Bereich sowie Zusatzangebote im Bereich Gesundheit ausbauen.

Die künftig geringere Zinsbelastung bedeutet mehr Ertrag, mehr Cashflow und damit ein größerer Spielraum für Dividendenerhöhungen. Hohe Dividenden haben bei Freenet Tradition. Seit 2012 hoben die Büdelsdorfer jedes Jahr die Ausschüttung, von 1,20 auf zuletzt 1,50 Euro an. Damit beträgt die Dividendenrendite mehr als fünf Prozent.

Die zuletzt gute wirtschaftliche Entwicklung, der Kundenzuwachs und ein höherer durchschnittlicher Umsatz pro Kunde, sollten sich auch im vierten Quartal fortgesetzt haben und für eine positive Überraschung sorgen, wenn Freenet am 23. März die Bilanz für 2015 vorlegt. Die Investmentbank Equinet hat den Wert mit einem Kursziel von 36 Euro auf kaufen eingestuft. Die Analysten setzten auf einen positiven Ausblick für 2016. Aber auch die hohe Dividendenrendite sei ein hoher Anreiz.

Während die fundamentalen Aussichten verlockend sind, zeigt sich der Aktienchart angeschlagen. In den vergangenen fünf Jahren legte die Freenet-Aktie um 370 Prozent an Wert zu. Im August erreichte die Aktie mit über 33 Euro ihr Allzeithoch. Allerdings konnte sich die Aktie dem allgemeinen Abwärtstrend nicht entziehen. Aktuell steuert der Kurs auf die Unterstützung bei 26 Euro zu. Die sollte halten, ansonsten drohen deutlich tiefere Notierungen.

Anleger setzten mit einem Stopp-Kurs des Basiswertes bei 25,30 Euro mit einem klassischen Call auf eine kurzfristige Kurserholung. Der Schein hebelt Kursgewinne mit dem Faktor fünf. Das Aufgeld ist wegen der Dividende recht niedrig. Das Investment sollte vor dem Dividendenabschlag beendet werden.

Basiswert Freenet

Produkt Klassischer Call

WKN TD1RPU

Emittent HSBC Trinkaus

Laufzeit 14.9.2016

Basispreis 24,00 Euro

Kurs des Calls 0,38 Euro

Aufgeld 2,81 %

Omega 5,2

Innerer Wert 0,26 Euro

Break Even 27,60 Euro