Es hat ein langes Hin und Her gegeben, ob der Gesundheitskonzern Fresenius 2024 eine Dividende zahlen wird oder nicht. Jetzt gibt es eine Entscheidung des Vorstandes, wie man verfahren wird. Das müssen Aktionäre aktuell wissen:
Aufgrund von 300 Millionen Euro an Staatszuschüssen für Energiekosten der Sparte Helios-Krankenhäuser war Fresenius vor einigen Monaten in die Bredouille geraten. Denn wegen eines eher unklar formulierten Gesetzes besteht die Möglichkeit des Verbotes einer Dividendenauszahlung. Lange wurde deswegen beim DAX-Konzern diskutiert – nun gibt es eine Entscheidung:
Entscheidung zur Dividende bei Fresenius-Aktie
So müssen Aktionäre des Gesundheitskonzerns Fresenius auf eine Dividende für das laufende Jahr verzichten. Das ergibt sich aus der Entscheidung des Vorstandes, die Staatszuschüsse für Energiekosten der Helios-Krankenhäuser von bis zu 300 Millionen Euro nicht zurückzuzahlen. Fresenius werde die staatlichen Ausgleichs- und Erstattungszahlungen für Krankenhäuser aus dem "Entlastungspaket Energiehilfen" einbehalten, teilte der Konzern am Dienstagabend in Bad Homburg mit. Bis Ende September sind bereits 160 Millionen Euro geflossen. Damit darf das Unternehmen für 2023 keine Dividenden ausschütten und keine Boni an Manager zahlen.
Vorstandschef Michael Sen hatte das Gesetz als "teilweise unklar" kritisiert. Die Koppelung der Energiezahlungen an das Bonus- und Dividendenverbot hält Fresenius für verfassungswidrig und prüft deshalb gerichtliche Schritte. Im Frühjahr hatte Fresenius für 2022 noch 92 Cent je Aktie als Dividende ausgeschüttet. Einen Betrag in ähnlicher Höhe hatten Analysten auch für 2023 erwartet.
Wie geht es weiter mit der Fresenius-Aktie?
Allerdings hatte es zumindest unter Analysten zuletzt Zuspruch für eine Aussetzung der Dividende gegeben. "Das Unternehmen könnte das Geld zum Schuldenabbau verwenden, was unseres Erachtens derzeit wichtiger ist", hieß es etwa von der Deutschen Bank.
Anleger jedoch reagierten mit einem Minus von 3,5 Prozent am Dienstag zunächst verschnupft auf die Nachricht. Damit wird die Aktie übrigens endgültig von der Marke von 29 Euro abgewiesen und könnte den starken Aufwärtstrend seit November vorerst unterbrechen. Die Marktbeobachter glauben aber weiter an das Papier und sehen im Schnitt 27 Prozent Kurspotenzial auch ohne Dividende. Auch Börse Online ist ebenfalls optimistisch für den Wert und hat ihn zuletzt mehrmals zum Kauf empfohlen.
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Mit Material von Reuters
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