Investoren blicken gespannt und mit etwas Sorge nach Frankfurt, wo die Hauptversammlung an diesem Freitag ein gewisses Konfliktpotenzial ausstrahlt. Gab es sonst für die Aktionäre meist wenig auszusetzen, droht dieses Mal ein kritischerer Ton zu herrschen, nachdem die geplatzte Übernahme des US-Arzneiherstellers Akorn und zwei für die Aktionäre ungewohnte Gewinnwarnungen den Gesundheitskonzern im vergangenen Jahr in Turbulenzen gebracht hatten.
Nun gehe es darum, das Vertrauen bei Investoren zurückzugewinnen, sagte Fresenius-Konzernchef Stephan Sturm der Deutschen Presse-Agentur dpa und der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. In der Folge lägen große Übernahmen nun vorerst auf Eis, machte er aus Mangel an attraktiven Gelegenheiten in einem Interview mit den beiden Nachrichtenagenturen klar.
Harsch zu ging es am Vortag auch schon auf dem Aktionärstreffen der von Korruptionsermittlungen in den USA geplagten Tochter Fresenius Medical Care (FMC), bei dem die Führung des Dialysekonzerns von Investoren abgestraft wurde. Die Anteilseigner von FMC hatten den Vorstand um Chef Rice Powell nur mit knapper Mehrheit entlastet./tih/bek/fba