Als einziger Konkurrent sei noch der britische Medizintechnikkonzern und Industriedienstleister Smiths Group im Rennen, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Pfizer-Sparte, die vor allem Spritzenpumpen zur intravenösen Verabreichung von Medikamenten herstellt, könnte rund 1,5 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro) kosten. Die Fresenius-Sparte Kabi, die in dem Bereich schon lange aktiv ist, könnte durch die Übernahme ihre Geschäft in Nordamerika deutlich ausbauen.
Pfizer war die Sparte im vergangenen Jahr im Rahmen der 15 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Fresenius-Konkurrenten Hospira zugefallen. Pfizer hatte es bei dem Kauf vor allem auf die Medikamente von Hospira abgesehen, nicht auf die Pumpen. Der US-Konzern hat Insidern zufolge deshalb Goldman Sachs beauftragt, die Sparte zu verkaufen. Goldman Sachs, Pfizer und Fresenius wollten sich nicht äußern, von der Smiths Group war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Fresenius-Vorstandschef Ulf Schneider hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Übernahmen zu einem weltweit aktiven Konglomerat in der Gesundheitsbranche ausgebaut. Im Februar machte er deutlich, dass er sich angesichts gesunkener Bewertungen in der Branche weitere Milliarden-Deals vorstellen kann. "Wenn die richtige Gelegenheit kommt, werden wir weiter mit aller Kraft daran arbeiten, mit großen Übernahmen zu wachsen."
Reuters