"Wir haben das bislang stärkste Auftaktquartal erreicht, auch ohne Berücksichtigung günstiger Wechselkurseffekte", sagte Fresenius-Chef Ulf Schneider. Da er in den kommenden Quartalen ebenfalls mit guten Geschäften rechnet, habe er sich entschlossen, die erst Ende Februar ausgegebenen Ziele anzuheben.
Das Unternehmen peilt währungsbereinigt nun einen Gewinnanstieg von 13 bis 16 Prozent an. Bisher hatte es neun bis zwölf Prozent in Aussicht gestellt. Hauptgrund für die Zuversicht ist die Tochter Kabi, die auf flüssige Nachahmermedikamente spezialisiert ist. Sie erhielt Zulassungen für neue Arzneien in den USA schneller als erhofft, was das Ergebnis in den kommenden Quartalen nach oben treiben dürfte. Zudem profitiert Kabi davon, dass Lieferengpässe bei Rivalen in Amerika langsamer zurückgehen als erwartet.
Sterile, intravenös verabreichte Generika sind deutlich schwieriger herzustellen als Tabletten. In den USA, wo die Gesundheitsbehörde FDA den Herstellern besonders genau auf die Finger schaut, mussten viele Firmen ihre Werke wegen FDA-Beanstandungen oder Produktionspannen schließen. Manche haben sich ganz aus dem Markt zurückgezogen. So ist für viele Medikamente nur eine Handvoll Anbieter übrig geblieben, die US-Krankenhäuser suchen oft händeringend nach dringend benötigten Mitteln. Oft zählt Fresenius zu den einzigen Herstellern, die noch liefern können, was den Umsatz bei vielen Produkten in die Höhe treibt. Fresenius hob deshalb auch die Ziele für die Sparte Kabi an.
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ZUSÄTZLICHER SCHUB DURCH SCHWACHEN EURO
Im ersten Quartal baute Fresenius den bereinigten Gewinn um 28 Prozent auf 292 Millionen Euro aus. Mitverantwortlich dafür war auch die Schwäche des Euro. Gewinne in anderen Märkten, allen voran in den USA und China, schlugen bei dem Konzern aus Bad Homburg damit stärker zu Buche. Aber auch währungsbereinigt seien die Zahlen sehr stark, urteilten die Analysten der Privatbank Berenberg. "In Zeiten geringen Wachstums haben alle Geschäftsbereiche von Fresenius in höchstem Maße geliefert."
Bei der Krankenhaus-Sparte Helios, die 2014 zahlreiche Häuser des Konkurrenten Rhön-Klinikum übernommen hatte, stieg der Gewinn um fast 40 Prozent. Fresenius ist in den vergangen Jahren durch zahlreiche Zukäufe zu einer weltweit operierenden Firma gewachsen. Dabei hat der Konzern einen Schuldenberg von mittlerweile rund 16 Milliarden Euro angehäuft.
Langsam wieder bergauf geht es bei der Dialysetochter FMC, die seit über zwei Jahren unter Kürzungen im US-Gesundheitssystem leidet. Da ein mehrjähriges Sparprogramm erste Früchte trägt, legte der Gewinn von FMC im ersten Quartal um zwei Prozent auf 210 Millionen Dollar.
Reuters