Die Bad Homburger sind mit ihren Sparten bekanntlich gut im Wachstumsmarkt Gesundheit aufgestellt. Neben Dialyse-Weltmarktführer FMC gehören die Infusionstochter Kabi, der Krankenhausbetreiber Helios sowie der kleinere Klinikdienstleister Vamed zum Portfolio. Im zweiten Quartal kam aber auch Unvermögen der Konkurrenz hinzu: Produktionsausfälle anderer Generikahersteller in den USA beschleunigten Umsatz- und Ergebniswachstum der Tochter Kabi. Der operative Gewinn (Ebit) des noch vor FMC für den Konzern gewinnträchtigsten Bereichs sprang im zweiten Quartal um 50 Prozent an.
Neben den Ausfällen der Wettbewerber, die teils auf Eingriffe der US-Gesundheitsbehörden zurückgehen, fachten mehrere Zulassungen für neue Medikamente das Wachstum von Kabi im Hauptmarkt USA an. Hier kletterte der Umsatz um 23 Prozent. Insgesamt stiegen die Erlöse im Konzern von April bis Juni währungsbereinigt um 13 Prozent, das Ebit legte auf gleicher Basis um zwölf Prozent zu.
Fresenius bleibt einer unserer Dauer-Favoriten im DAX. Kaufen.
Stopp: 48,50 Euro
Ziel: 72,00 Euro
Auf Seite 2: FMC-Geschäfte laufen schlechter
Die Geschäfte der weltweiten Nummer in der Blutwäsche, FMC, liefen im Quartal nicht ganz so putzmunter. Der operative Gewinn sank leicht um zwei Prozent, der Umsatz stieg immerhin um neun Prozent. Das Unternehmen erzielt fast zwei Drittel des Umsatzes in den USA und bilanziert in Dollar, deshalb schlugen sich hier - im Gegensatz zum Gesamtkonzern - Wechselkurseffekte negativ nieder. Der Vorstand senkte zudem die Wachstumsprognose für das kommende Geschäftsjahr leicht ab. Der Umsatz soll 2016 nun voraussichtlich um sieben bis zehn Prozent wachsen, zuvor wurde eine Spanne von neun bis zwölf Prozent angepeilt. Grund dafür sind auch Verzögerungen beim Aufbau der geplanten medizinischen Dienstleistungen für Dialysepatienten. Hierfür hatte die Bad Homburger zuletzt Ärztenetzwerke in den USA gekauft. Laut Unternehmen gab es Verzögerungen bei der Ausschreibung öffentlicher Projekte. Die Aktie fiel und rangierte am unteren Ende der Kursliste im Leitindex.
Die Einschätzung für FMC senken wir wegen der schwächeren Prognose für 2016 und des eingetrübten charttechnischen Bildes auf "Beobachten".
Stopp: 63,80 Euro
Ziel: 82,00 Euro