Die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC) hat sich im vergangenen Jahr gut entwickelt, nachdem sie zwischen 2012 und Mitte 2014 an Wert verloren hatte. Der weltweit größte Betreiber von Dialysezentren und -kliniken musste sich im US-Markt den neuen Bedingungen anpassen: Die Behörde, die für die Erstattung von Behandlungsleistungen für Medicare (über 65-Jährige) und Medicaid (Sozialversicherte) zuständig ist, hat kräftig an der Preisschraube gedreht. Auch für 2016 wird sich FMC wieder mit rückläufigen Preisen im US-Markt auseinandersetzen müssen. Gemäß dem Vorschlag, den die Behörde Ende Juni vorgelegt hat, soll die Leistung pro Patient auf 230 Dollar sinken. 2015 sind es noch 239 Dollar. Allerdings ist diese Kürzung vor allem dadurch entstanden, dass die Behörde nur mit einer geringen Zunahme der durchrechenbaren Kosten kalkulierte. Insofern ist der Einfluss auf die Gewinne eher begrenzt. FMC begegnet diesem Kostendruck vor allem dadurch, dass das Unternehmen seine Wertschöpfungskette im Bereich Dialyse auch durch Übernahmen ausgeweitet hat. Damit nehmen die Einnahmen je Fall und der Größenvorteil gegenüber Wettbewerbern zu. Das hebt die Marge pro Patient wieder an.
Im aktuellen Marktumfeld ist die Aktie wegen ihrer defensiven Qualität kaufenswert. Wir können uns vorstellen, dass sie sogar dreistellige Kurse erreichen kann. Zum einen profitiert das Unternehmen als deutscher Konzern von der derzeitigen Dollar-Stärke. Diese sorgt im Vergleich zum Vorjahr für ein Gewinnplus von gut einem Viertel. Und da die Zahl der Diabeteserkrankungen zunimmt, wächst zudem der Bedarf an Dialysedienstleistungen. Das gilt vor allem international. Als einer der wenigen großen Anbieter ist
Fresenius Medical Care weltweit vertreten. Und letztlich konsolidiert der US-Gesundheitsmarkt. Klinikbetreiber werden mit hohen Übernahmeprämien gehandelt. Im Vergleich dazu ist die Aktie von Fresenius Medical Care noch preiswert.
LA
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