Für die Fresenius-Tochter läuft es nicht rund: Ähnlich wie bei der Mutter schlagen bei FMC die negativen Währungseffekte zu. Das bereinigte Konzernergebnis des Spezialisten stagniert bei 273 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Bad Homburg mitteilte. Bereinigt um Währungseffekte stieg das Ergebnis gegenüber dem Vorquartalsjahr um sechs Prozent.

Ende Juni trennte sich FMC erfolgreich von der Beteiligung am US-Ärztenetzwerk Sound Inpatient Physicians. Dadurch konnte der Konzern sein Ergebnis im Zeitraum von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr auf 994 Millionen Euro verdreifachen.

Der starke Euro zehrte unterdessen die Umsatzentwicklung des Unternehmens auf. Der Umsatz des Dialysespezialisten stieg währungsbereinigt um zwei Prozent auf 4,2 Milliarden Euro an. Sonst hätte FMC ein Minus im Umsatz von sechs Prozent verzeichnet. Außerdem belastete der erwartete Rückgang im Apothekengeschäft in Nordamerika den Konzern. Die Geschäfte in Nordamerika machen einen Anteil von 71 Prozent am Gesamtumsatz aus.

Das Produktionsgeschäft - vor allem in Nordamerika - entwickelt sich stark und auch das Dienstleistungsgeschäft wächst kontinuierlich weiter. "Auf Basis dieser positiven Entwicklung erwarten wir eine Beschleunigung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte.", sagte Vorstandschef Rice Powell am Dienstag. Für 2018 geht FMC weiterhin von einem Umsatzwachstum von währungsbereinigt fünf bis sieben Prozent aus. Das währungsbereinigte Konzernergebnis soll um sieben bis neun Prozent ansteigen.

Noch 2018 rechnet FMC mit dem Abschluss der Akquisition von NxStage. NxStage ist ein amerikanischer Anbieter von Medizintechnik und Gesundheitsdienstleistungen. Die deutsche Kartellbehörde habe der Verschmelzung bereits zugestimmt, die US-Fusionskontrollfreigabe nach dem amerikanischen Hart-Scott-Rodino Act stehe aber noch aus.

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Einschätzung der Redaktion



Anleger waren von den Zahlen enttäuscht. Das Papier sank bis zum Mittag um mehr als zwei Prozent auf 83,66 Euro und notierte am DAX-Ende. Dicht gefolgt von der Fresenius-Mutter mit 1,7 Prozent im Minus.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich das FMC-Papier seit dem Hoch Mitte 2015 in einer Konsolidierung mit einer leichten Tendenz aufwärts. Mittel- und langfristig sieht es für die Aktie aber nach wie vor positiv aus.

Anleger sollten die FMC-Aktie dennoch im Blick behalten. Die 38-Tagelinie durchkreuzt die 200-Tagelinie von oben. Das könnte ein erstes Verkaufszeichen sein. Wichtig für das Papier ist jetzt die erste Unterstützungszone zwischen 80 und 82 Euro zu halten. Mehr sollte die Aktie allerdings nicht nachgeben, da der Trend sonst nach unten drehen könnte. Für das Papier wäre dann der Weg nach unten frei. Wir setzen unseren Stopp daher bei 73,50 Euro.

Die Aktie könnte sich aber auch wieder stabilisieren und ihren langfristigen Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Der erste Widerstand auf dem Weg nach oben befindet sich bei 89 Euro. Danach könnte die FMC-Aktie ihr Allzeithoch bei 93 Euro in Angriff nehmen. Trotz der kurzfristigen Schwäche stufen wir die Aktie weiterhin auf Kaufen ein.

Empfehlung: Kaufen

Zielkurs: 110,00 Euro

Stopp: 73,50 Euro