Für die Fresenius-Tochter läuft es nicht rund. Das schwache Geschäft rund um Dialyse-Dienstleistungen, negative Währungseffekte und schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Schwellenländer belasten FMC. Für das laufende Jahr geht der Bad Homburger Konzern nur noch von einem Umsatzwachstum von zwei bis drei Prozent aus. Der Dialysespezialist hat mit einem Wachstum von fünf bis sieben Prozent gerechnet. Unterm Strich peilt das Unternehmen einen Gewinnanstieg von elf bis zwölf Prozent an - Bisher lag das Ziel bei 13 bis 15 Prozent. Das teilte FMC in der Nacht zum Mittwoch überraschend in einer Pflichtmeldung mit.

Das dritte Quartal lief für den Dialysespezialisten nicht wie geplant. Vorläufigen Zahlen zufolge dürfte der Umsatz um sechs Prozent auf 4,06 Milliarden Euro und das operative Ergebnis (Ebit) um 13 Prozent auf 527 Millionen Euro zurückgehen. Das Konzernergebnis wird voraussichtlich um acht Prozent auf 285 Millionen Euro sinken. Die endgültigen Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht FMC am 30. Oktober.

Vor allem das schwächelnde Nordamerika-Geschäft belastet FMC. Noch zu den Halbjahreszahlen hatte sich das DAX-Unternehmen zufrieden mit der Entwicklung gezeigt und ging von einem beschleunigten Wachstum in der zweiten Jahreshälfte aus. "In Nordamerika etwa haben wir unsere Profitabilität weiter steigern können, auch wenn wir in der Region nicht so schnell gewachsen sind wie ursprünglich erwartet", sagte Vorstandschef Rice Powell am Mittwoch. Die Geschäfte in Nordamerika machen einen Anteil von 71 Prozent am Gesamtumsatz aus.

Und auch das vierte Quartal könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Schwellenländern wie Argentinien kamen dem Dialyse-Konzern in die Quere. Diese Bedingungen könnten auch im vierten Quartal gelten, warnte Powell.

So reagiert die FMC-Mutter



Auch der Mutterkonzern Fresenius ist jetzt vorsichtiger. Der ebenfalls im DAX gelistete Konzern bestätigte zwar seinen Ausblick für 2018. Dennoch erwarte das Unternehmen den Umsatz und das Konzernergebnis nun am unteren Ende der bisherigen Spanne von fünf bis acht Prozent.

Eine weitere Baustelle: Der laufende Gerichtsstreit um die von Fresenius abgesagte Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn. Ein Gericht in den USA hatte zu Beginn des Monats zugunsten des Konzerns geurteilt. Akorn hat angekündigt, in Berufung gehen zu wollen. Endgültige Zahlen und Aussagen dazu werden am 30. Oktober vorliegen.

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Anleger zeigten sich am Mittwoch schockiert von der Gewinnwarnung: Die FMC-Aktie stürzt im Tagesverlauf um mehr als 18 Prozent ab. Der Mutterkonzern Fresenius rauschte um mehr als zwölf Prozent nach unten.

Charttechnisch sieht es für das Papier nach der zweiten Gewinnwarnung binnen weniger Monate schlecht aus. Der jüngste Kursrutsch auf unter 70 Euro lässt die Aktie so tief notieren wie seit Ende 2015 nicht mehr. Und auch die Seitwärtsbewegung, die sich in den vergangenen Monaten etabliert hat, wurde nach unten durchbrochen.

Nach der zweiten Gewinnwarnung im laufenden Jahr ist die FMC-Aktie durch unseren Stoppkurs bei 73,50 Euro gefallen. Daher stufen wir das Papier auf Verkaufen herab.