Die Erholung vom Zwischentief Ende März bei 79,28 Euro ist damit ein gutes Stück weit dahin. So hatten die Papiere in den vergangenen Tagen wieder mit der Marke von 85 Euro gerungen.
Weil der Konzern Fresenius Medical Care nach Änderungen im US-Gesundheitssystem bestimmte Medikamente bei der Dialyse in geringerer Dosierung verabreicht, rechnet das Unternehmen mit weniger Umsatzwachstum als bisher. Im ersten Quartal belastete zudem der starke Euro Erlös und Gewinn. Nachdem der Konzernausblick zuletzt schon für Fragezeichen gesorgt habe, dürfte die Warnung negativ aufgenommen werden, erklärte Analyst David Adlington von der US-Bank JPMorgan.
Der ebenfalls angekündigte Verkauf von Sound Inpatient Physicians dürfte laut dem Experten - isoliert betrachtet - eigentlich positiv bei den Anlegern ankommen. Adlington verwies auf den voraussichtlichen Buchgewinn in Höhe von rund 800 Millionen Euro vor Steuern. Zudem hätten viele Investoren das Geschäft ohnehin nur wenig verstanden und es habe die Gewinnmargen verwässert.
Die Analysten der schweizerischen Bank Credit Suisse werteten den Beteiligungsverkauf ebenfalls positiv. FMC konzentriere sich wieder stärker auf das eigentliche Dialysegeschäft. Zudem könnten die Verkaufserlöse oder Teile davon in der einen oder anderen Form an die Aktionäre fließen, wenngleich das Management auch weiter in das Wachstum investieren wolle.
Die Umsatzwarnung sorgt die Credit-Suisse-Experten zudem nur wenig. Sinkende Beschaffungspreise für Medikamente würden das beim Gewinn ausgleichen. Zudem hätten die Aktien in den vergangenen Monaten geschwächelt - auch im Vergleich zur Branche. Daher sehen die Analysten eine Kursrutsch als Kaufgelegenheit.
Erst Anfang Februar waren die FMC-Aktien auf ein Rekordhoch von 93,82 Euro gestiegen. Bis Ende März war es dann um etwa 15,5 Prozent auf rund 79,28 Euro nach unten gegangen. In den vergangenen Jahren hatten die Papiere aber nur einen Weg gekannt: nach oben. Auf Sicht von vier Jahren hatten sie ihren Wert in etwa verdoppelt.
dpa-AFX