Während die Papiere des Diagnostik-Spezialisten QIAGEN oder des Pharmakonzerns Merck KGaA zu den wenigen gefragten Dax(DAX 40)-Werten zählten, sackten die Kurse von Fresenius (Fresenius SECo) auf ein Tief seit mehr als einem Jahr ab und jene der Konzerntochter FMC (Fresenius Medical Care) sogar auf das tiefste Niveau seit 2014. Zuletzt betrugen die Kursverluste 3,4 respektive 2,7 Prozent.
"Fresenius gehört zu den wenigen Unternehmen der Branche, die von der Pandemie negativ betroffen sind", schrieb unlängst Analyst Alexander Neuberger in einer Studie. Dem Fresenius-Konzern mit seinen Krankenhaus-Aktivitäten macht die Corona-Pandemie zu schaffen, weil Betten vorgehalten werden müssen und medizinische Eingriffe aufgeschoben werden. Die Dialyse-Tochter FMC gilt wegen der erhöhten Patienten-Übersterblichkeit seit Ausbruch der Krise schon als negativ betroffen.
Neuberger hatte sich zwar in der Vorwoche in seiner Studie optimistisch für die Zukunft der Fresenius-Aktie geäußert. Die aktuelle Entwicklung in der Corona-Krise drückt aber nun bei Anlegern wieder merklich auf die Stimmung. Weltweit werden die Rufe nach erneuten Maßnahmen lauter, um die massive Ausbreitung der Corona-Virusvariante Omikron zu bremsen. Diese führte unter anderem dazu, dass Großbritannien in Deutschland wieder als Virusvariantengebiet eingestuft wird.
In den Niederlanden ist bereits ein Lockdown in Kraft getreten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erteilte solch einem Schritt noch vor Weihnachten zwar am Sonntag im "Bericht aus Berlin" der ARD eine Absage. Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen brachte aber einen Lockdown nach den Feiertagen ins Spiel. Ein Bund-Länder-Gipfel zum weiteren Vorgehen steht am Dienstag auf der Agenda.
dpa-AFX