Während in einigen Branchen die Wirtschaft wieder hochfährt, gibt es für die Gastronomie weiter wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende der erzwungenen Schließung. Man muss sich also selber an den Herd stellen. Viele greifen dabei auf Tiefkühlkost zurück. Bei Frosta kam es zu einem regelrechten Nachfrageboom. Die Bremerhavener haben ihre Kapazitäten um rund 30 Prozent hochgefahren. Seitdem die Ausgangsbeschränkungen gelten, legten die Bestellungen im hohen zweistelligen Bereich zu. Bei der Eigenmarkte Frosta zog die Nachfrage sogar um 50 Prozent an.
Frosta ist nach der privat geführten Firma Bofrost in Deutschland das größte Tiefkühlunternehmen. Auch ohne Corona-Pandemie ist Tiefkühlkost ein gefragtes Produkt. Der Umsatz in Deutschland legte seit 2010 um ein Drittel auf insgesamt 14,75 Milliarden Euro zu. Der pro Kopf-Verbrauch lag 2018 bei rund 46 Kilogramm Gefrorenes. Ein Milliardenmarkt den Frosta mit einem breiten Angebot, das von Backwaren, Gemüse, Fleisch und Fisch bis hin zu Fertiggerichten reicht, bedient. Dabei verzichtet das Unternehmen nicht nur auf künstliche Aromen, Farb- oder Zusatzstoffe, es hat sich auch der Nachhaltigkeit verpflichtet. Kein Plastik und kein Aluminium mehr als Verpackung.
Die Investitionen in neue Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen belasteten den Gewinn. 2019 steigerte Frosta den Umsatz um 2,7 Prozent auf 523 Millionen Euro. Treibende Kraft war die eigene Marke, die schneller als der Markt gewachsen ist. Das Plus fiel zum sechsten Mal in Folge zweistellig aus. Das höchste Wachstum wurde bei den Fertiggerichten erzielt. Die Sparte legte um knapp 24 Prozent zu. Bis Jahresende sollen nun alle Kunststoffverpackung durch Papierverpackung ersetzt sein. Die Kosten für die Umstellung haben den Gewinn um 7,2 Millionen Euro auf 12,6 Millionen Euro geschmälert.
Kurzfristig belasten die Investitionen in umweltfreundliche Verpackung, langfristig sollte sich die Umstellung auszahlen, ist Frosta überzeugt. Das gilt auch für das zweite Zukunftsprojekt der Bremerhavener "Fisch vom Feld". Schon in diesem Jahr kommt Frosta mit einem rein pflanzlichen Sortiment von Klassikern wie Backfrisch, Fischstäbchen und Fischburgern auf den Markt. Grundstoff für die vegetarischen Alternativen zum Fisch sind helle Gemüsesorten. Und wie gewohnt bei Frosta, alle Produkte ohne künstliche Aromen oder Zusätze.
Wer in die Zukunft investieren will und eine langfristige Strategie verfolgt, sollte mit der Frosta-Aktie gut fahren. Weil die Hauptversammlung verschoben wurde, können Anleger auch noch die Dividende für 2019 mitnehmen.
Einschätzung: Kaufen
Kursziel: 80,00 Euro
Stoppkurs: 39,00 Euro